Baja Hungaria: Al Mutaiwei/Schulz übernehmen FIA-Worldcup-Führung

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3
Foto 4

Der 5. Lauf im FIA Worldcup für Cross Country-Rallies fand traditionsgemäß in Ungarn statt. Es war eine Veranstaltung, die trotz ihrer im Durchschnitt nur 50-70 Kilometer langen Wertungsprüfungen ständig beinhart und fordernd war: Satt über 30 Grad Celsius unter sengender Sonne, die bereits Wochen vorher die ehedem feuchten Sand- und Lehmpisten zu einer brettharten Betonprüfung dehydriert hatte. Waschbrettverhältnisse in der Puszta, die das Fahrwerk ebenso malträtierten wie die Knochen der Teilnehmer.

Natürlich waren alle Spitzenteams präsent, die auch um die Krone der inoffiziellen Cross-Country-Weltmeisterschaft fuhren und dringend Punkte brauchten, da mindestens 2 der Veranstaltungen heuer abgesagt wurden: Es geht eng her im Klassement. Altmeister und 2-facher Dakar-Sieger Jeans-Louis Schlesser lag bis Ungarn vorne im Ranking. Er brachte seinen bislang so zuverlässigen blauen Race-Buggy mit. Der derzeit schnellste aller Russen, Boris Gadasin auf dem infernalisch gehenden G-Force-Proto, brauchte ebenfalls dringend Punkte, um endlich mal ganz vorne zu stehen, M. Zapletal aus Tschechien kreuzte zur Überraschung aller diesmal nicht mit seinem BMW X3 CC auf, sondern mit einem Hummer H3 EVO. Zudem wollte sich der heimische Fazekas auf einem prächtig präparierten BMW X5 auch nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Ja, und dann war da noch der Jäger von Schlesser da, Al Mutaiwei/A. Schulz auf dem von X-raid gemeldeten Mini All4 Racing, die sich nur 2 Punkte hinter dem führenden Altmeister langsam aber stetig auf den 2. Gesamtrang vorgearbeitet hatten. Das Ergebnis war deshalb so überraschend auch nicht, aber mit ihrem taktisch herausgefahrenen 7. Rang übernahm das arabisch-deutsche Team die Gesamtspitze im Weltcup, da Schlesser mit technischem Defekt seinen Buggy abstellen musste. Gadasin gewann klar, gefolgt von den anderen Sprintern: Fazekas (BMW), der Rumäne Casuneanu mit italienischem Co M. Zani auf einem der frei käuflichen Mitsubishi Racing-Lancer fuhr ebenfalls noch auf das Treppchen. Eine taktische und mentale Meisterleistung von Al Mutaiwei und Andy Schulz, auch wenn der 7. Rang erstmal nicht so wahnsinnig berauschend klingt. Die haben das prima ausgefahren und nach dem Abgang von Schlesser planmäßig die Spitze übernommen, so Teamchef Sven Quandt mit süß-saurem Zug um die Mundwinkel.
Text: Frank Nüssel/CineMot
Bilder: Marian Chipka, X-raid

Scroll to Top