Bugatti: Noble Flitzer mit Porzellan

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Das traditionelle Hoffest der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM) stand in diesem Jahr ganz im Zeichen einer Vegetabilie, deren Verbreitung in Preußen auf eine Initiative König Friedrichs II. zurückgeht. Der Monarch, der im Volk die Kartoffel im wahren Sinne des Wortes hoffähig machte, erwarb 1763 die Porzellanmanufaktur, die heute eine der ältesten produzierenden Handwerksbetriebe in der Bundeshauptstadt ist.

Seinerzeit dachte der König ganz bestimmt nicht an die Luxuskarosse Bugatti – Viele Besucher des diesjährigen Hoffestes hingegen sehr wohl. Bei den Gästen aus nah und fern war die Kooperation von KPM mit dem Sportwagenhersteller Bugatti Automobiles S.A.S ein herausragendes Gesprächsthema, genauer: die neue Version des klassischen Grand Sport, den „Wei Long 2012“. Dieser Nobelflitzer ist mit Porzellan-Elementen der Berliner Manufaktur versehen. Thema der Gestaltung ist das chinesische Jahr des Drachen. Wie bereits der L’Or Blanc 2011 ist auch der Wei Long 2012 ein Unikat.

Für den Innen- und Außenbereich wurden Porzellanelemente mit Drachenmotiven kreiert. Öl- und Tankdeckel sind mit einem Porzellan-Medaillon bestückt, auf dem das Relief eines Drachenkopfes hervortritt. Die Radnabenabdeckung nimmt das Thema in Form des alten chinesischen Schriftzeichens für Drachen – lóng – auf. Das Luxusgefährt ist in den Farben Weiß und Rot gehalten. Der karmesinrote Innenraum wirkt wie eine kostbare Lackschnitzerei aus der Ming-Zeit. Rote Akzente im Außenbereich (Felgen, Rücklichter) betonen die glänzend weiße Lackierung der Karosserie und die Porzellanelemente.

Höhepunkt des roten Wageninterieurs ist eine 24 x 19 cm große Porzellanplatte mit Drachenkopf, die in die Rückwand zwischen den Sitzschalen eingebettet ist. In der Bugatti-Sprache kursiert daher der Begriff vom „Drachen der Automobilindustrie“. Der Wagen kostet 1,58 Millionen Euro.

Ausgefallene Sonderanfertigungen in Porzellan entwickeln sich zusehends zu einem weiteren Standbein der Berliner Manufaktur. Im vergangenen Jahr wurde erstmals der Supersportwagen „L’ Or Blanc“ mit Porzellan-Elemente von KPM veredelt. Zwölf Pretiosen schmücken seitdem den Bugatti. Dazu gehören signierte Porzellaneinleger am Mitteltunnel und eine markante Porzellanintarsie an der Rückwand zwischen den Sitzen.

Text: Erwin Halentz, Fotos: KPM Berlin

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