Buchtipp der Woche

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F. Scott Fitzgerald: Bernice schneidet ihr Haar ab. Erzählungen. Deutscher Taschenbuch Verlag; 9,90 Euro.

Man muss die Leute entweder amüsieren, füttern oder schockieren, sagt Bernice. Sie hat ihr Haar kurz schneiden lassen, und sie findet das unmoralisch. Nicht vorschnell lachen oder mutmaßen, da habe eine wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank. Wir befinden uns in den USA der zwanziger Jahre, und da war so eine wie Bernice schon die bunte Kuh, egal, wo sie auftrat.

Auf unnachahmliche Weise hat F. Scott Fitzgerald das zutiefst Menschliche hinter diesen bunten Kühen gezeigt. Der große Gatsby hat ihn, der selbst gerade mal 44 Jahre alt wurde, literarisch unsterblich gemacht. Seine nachdenklichen Töne hat Fitzgerald aber nicht nur Gatsby mitgegeben, jener schillernden Figur des Jazz Age, die sich von Grund auf neu zu erfinden verstand. Auch in diesen Erzählungen finden wir den typischen, den zeitlosen Fitzgerald, dessen Erzählungen die Neuübersetzung durch Lutz-W. Wolff hervorragend bekommen ist.

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