CD-Tipp der Woche

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Garland Jeffreys: The King Of In Between. (India Media)

Das ist doch … ja, genau, der Mann, der vielen Hörer(inn)en noch als typisches One-Hit-Wonder von 1980 in Erinnerung sein dürfte: Take me to the Ma-ta-dor, he will know just what it's for … Garland Jeffreys.

Wer sich jetzt aber nur an ein fröhliches Liedlein zum Mitsummen erinnert, wird dem mittlerweile 68-Jährigen nicht gerecht. Er hat schon seit den Siebzigern Musik gemacht, oft als Mann im Hintergrund, und sicher war es die Reggae-Welle um Bob Marley, die dann ausgerechnet das eingängige Matador berühmt gemacht hat. Er selbst sieht sich ganz anders, als den Mann zwischen vielen verschiedenen Stühlen. Es triffft nicht nur auf die Tatsache zu, dass ich gemischtrassig bin, auch wenn das immer ein Teil von mir sein wird, sondern es spielt auch auf all die Menschen in der ganzen Welt an, die sprichwörtlich durch die Massen fallen, erklärt der Sänger selbst seinen CD-Titel. Zu den Gastmusikern gehören Junior Marvin von den Wailers (womit durch Bob Marleys Band wieder der Bezug zu Matador indirekt gegeben ist) – und Lou Reed, in jungen Jahren Kommilitone von Garland Jeffreys.

So will er nicht einfach einen Hitparadenerfolg mit 30 Jahren Verspätung wiederholen, sondern bedient sich am Ska, am klassischen Rock, am amerikanischen Philly-Sound und am Blues, letzteres sogar wieder in einem Songtitel: Til John Lee Hooker Calls Me.

Immer wieder hat er sich sozial engagiert, was nicht nur eine wohlklingende Phrase ist. Die Erforschung von Parkinson, die Organisation Ärzte ohne Grenzen und eine Spendensammlung zur Ausstattung von New Yorker Krankenhäusern sind nur drei Projekte, die er im Laufe seiner Karriere unterstützte. Vielleicht eine gute Gelegenheit, einen Musiker (wieder)zuentdecken, der wirklich mehr ist als das typische One-Hit-Wonder mit einem einzigen Ohrwurm.

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