SUV- und Geländewagen-Markt: 1. Quartal 2012

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Für die Hersteller aus dem In- und Ausland setzte sich im Wesentlichen der erfreuliche Trend wachsender Marktanteile in diesem Segment fort. Die Allrad-Freunde wird es jedoch betrüben, dass ihre Lieblinge, also die echten Vierfüßler mit Geländereduktion und Achssperren, auch fortan von den Soft-Allradlern, die keines dieser technischen Merkmale aufweisen, in den Zulassungs-Hintergrund verdrängt werden. Der kleine Suzuki Jimny, der eindeutig der Hardcore-Fraktion zuzurechnen ist, erscheint erst auf Platz 25. Und die großen Klassiker? Range Rover Sport (36), Jeep Grand Cherokee (38), Mitsubishi Pajero (39) und Toyota Land Cruiser (44) dümpeln förmlich vor sich hin. Schuld daran sind mehrere Faktoren: Diese Fahrzeuge sind schwer, sehr speziell auf anspruchsvolles Gelände hin konstruiert und verfügen durchweg über großvolumige Motoren mit entsprechenden Trinksitten. Wer heute vorne liegt, wird bestimmt durch andere Faktoren: familientauglich, bezahlbare Verbrauchswerte und Einstufung in niedrigere Versicherungsklassen. Die Folge: nur die leichteren Halbgeschwister der Geländewagen, die sogenannten SUV's (geländewagenähnliche Vans unterschiedlicher Größe mit/ohne Allradantrieb) haben das Sagen und tummeln sich in der Zulassungsspitze.

Aber auch dort ist der Kampf um jeden Platz voll im Gange. Zwar hält sich der Volkswagen Tiguan hartnäckig auf Rang 1, wird aber ebenso hartnäckig verfolgt vom Nissan Qashqai, dessen Erfolgsstory immer wieder aufhorchen lässt, zumal er den Zweikampf mit dem BMW X1 erneut gewonnen hat. Dessen etwas größerer Bruder X3 hat das Treppchen verlassen müssen und findet sich auf Platz 6 wieder. Wie überhaupt festzustellen ist, dass Konzepte/Fahrzeuge mit übersichtlicher, nachvollziehbarer Preisgestaltung und diversen Ausstattungsvarianten bei mäßigen Trinksitten die Nase vorn haben. Wer mit hohem Einstiegspreis bei kargem Ausstattungsangebot startet, wird vom Kunden abgestraft. Und: die richtig fetten Dinger wie BMW X5 (20), Porsche Cayenne (17), BMW X5 (20), Audi Q7 (32) und BMW X6 (33) werden langsam, aber sicher nach hinten durchgereicht. Daran sind unter anderem auch die exorbitant hohen Kraftstoffpreise schuld (die vor Ostern erfahrungsgemäß nochmals gesteigert werden) und, natürlich, die entsprechende Konsumsitten der Genannten.Das Wortspiel Leichte Brüder gegen schnelle Brüter geht folglich zugunsten der leichten Brüder aus. Somit stellt sich die Statistik auch mit logischer Konsequenz dar:

1. Volkswagen Tiguan, 2. Nissan Qashqai, 3. BMW X1, 4. Škoda Yeti, 5. Ford Kuga, 6. BMW X3, 7. Audi Q3, 8. Audi Q5, 9. Dacia Duster, 10. Hyundai iX 35. Ganz unauffällig hat sich der Vernunft-konzipierte, mit zuverlässiger Technik aufwartende Yeti auf den 4. Rang vorgearbeitet. Als weitere Überraschung darf der 10. Platz des leicht überarbeiteten iX35 gelten, der diverse Mercedes-, Volvo-, Honda- und Mitsubishi-Modelle aus den Top Ten verdrängt hat.Auch der inzwischen jahrelange Kampf zweier Halbgeschwister mit nahezu identischer Technik geht in weitere Runden: der Chevrolet Captiva (Platz 22) und der Opel Antara (Platz 40). Irgendwie scheinen die Mannen bei Chevrolet cleverer zu sein oder ihr Produkt mehr zu lieben, denn vom und über den Antara sieht und hört man kaum etwas. Ähnliches scheint dem SUV C-Crosser von Citroën zu widerfahren: Fehlende Produktwerbung ist kein gutes Omen. Und somit bildet der – eigentlich – vernünftige Franzose mitsamt der ziemlich fossil wirkenden GL-Klasse aus Stuttgart das etwas unrühmliche Schlusslicht neben drei reinen Exoten. Wie geht es wohl weiter? Frühjahr und Frühsommer werden es zeigen, werden auf- und nachweisen, wer das Rennen innerhalb der Statistik macht. Gewinnen werden wohl die üblichen (und bewährten) Verdächtigen. Und das entbehrt nicht einer gewissen Logik.

Text: Frank Nüssel/CineMot
Quelle: KBA
Fotos: Hyundai, Mitsubishi, Škoda

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