Autogas baut Vorsprung bei alternativen Antrieben aus
Wissenschaftler fordern: Nicht allein auf das Elektroauto setzen

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Vier von fünf Pkw mit alternativem Antrieb sind mit Autogas unterwegs. Das geht aus den jetzt veröffentlichen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes hervor. Die Flensburger Behörde zählte zum Stichtag 1. Januar 2012 exakt 42.927.647 zugelassene Autos, darunter 584.253 mit alternativen Antrieben. Autogas hat davon mit 456.252 den Löwenanteil, wogegen gerade einmal 4.541 Pkw mit Strom angetrieben werden. Damit hat Autogas einen Marktanteil von 78,1 Prozent bei den Alternativantrieben – 1,6 Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor.

„Die Zahlen zeigen deutlich, dass die Forschung und Entwicklung an Antriebsenergien jenseits der Elektromobilität nicht vernachlässigt werden dürfen“, kommentieren die Saarbrücker Professoren Dr. Thomas Heinze und Dr. Harald Altjohann. Seit Jahren befassen sie sich am Institut Automotive Powertrain der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTWdS) mit dem Alternativkraftstoff LPG (Liquified Petroleum Gas), wie Autogas international auch genannt wird. „Selbst wenn das Ziel der Bundesregierung von einer Million Elektroautos bis 2020 erreicht wird, so fahren nach dem heutigen Stand immer noch fast 42 Millionen Pkw mit Verbrennungsmotoren“, erläutern die Wissenschaftler.

Um 37.593 Autos oder 9 Prozent erhöhte sich der Bestand an LPG-Pkw in Deutschland binnen eines Jahres. Auf Platz zwei bei den Zulassungen alternativer Antriebe rangiert weiterhin Erdgas mit jetzt 74.853 Einheiten (+ 3.334 oder 4,7 Prozent). Hybrid konnte um 27,9 Prozent auf 47.642 Fahrzeuge zulegen, bei den Stromern fand auf sehr niedrigem Niveau nahezu eine Verdoppelung statt.

Mit Autogas, das haben die HTW-Professoren 2010 im Projekt CO2-100minus nachgewiesen, lässt sich zu vertretbaren Kosten besonders schnell das Treibhausgas Kohlendioxid reduzieren. Bei einem Kleinwagen gelang es ihnen mit Hilfe von LPG und zahlreicher flankierender Maßnahmen, den CO2-Ausstoß um 17 Prozent auf 90,9 Gramm pro Kilometer zu senken. Bei der Betrachtung „von der Quelle bis zum Rad“ also unter Einschluss von Produktions- und Transport-Emissionen, waren es sogar 21 Prozent. Im aktuellen Projekt S1000plus wird bei einer Großraumlimousine die Reichweite ausschließlich mit Autogas auf mehr als 1.000 Kilometer erhöht.

Die Autogas-Projekte von Automotive Powertrain werden von zahlreichen Partnern aus der Industrie – darunter Autogas-Marktführer Westfalen AG, die Sachverständigenorganisation KÜS, Fahrzeughersteller Peugeot und der Additivproduzent ERC – unterstützt. Dazu gibt es eine ideelle, nicht finanzielle (!), Unterstützung von zwei Ministerien.
www.projekt-s1000plus.de

Text und Graphik: www.gm-press.de/Gregor Mausolf

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