Allradautos: Wie ist die (Markt-)Lage?

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Wie könnte es anders sein: Es geht um die Zulassungs-Situation bei den SUVs und Geländewagen im Monat Oktober 2011. Möglicherweise müssen wir aber auch die Überschrift bald ändern, da in zunehmendem Maße SUVs auch ohne Allradantrieb geordert werden. Damit würden sie aus der SUV-Kategorie heraus fallen und zu den normalen Vans oder Kombis wechseln. Wir bleiben jedenfalls dran und werden sehr wohl zu unterscheiden wissen.

Schaut man sich in der Zulassungsstatistik mal die ersten 25 Modelle an, müssten die Hersteller von 22 Modellen dauerhaft Luftsprünge machen und nur deren 3 sauertöpfisch dreinschauen. SUVs und ihre markigeren Kollegen, die Geländewagen, schreiben im Schnitt zweistellige Prozent-Zuwachsraten. Das geht zwischen kargen 2,7 % (Audi Q5) bis zu 664,2 % (!!) für den Mini Countryman All4. Und nur 3 Fabrikate unter den ersten 25 verlieren im Segment Schwung mit Negativzahlen: BMW X5, Mitsubishi Outlander und BMW X6. Es ist immer spannender, die Ursachen für Misserfolge zu analysieren als für Erfolge. Beim X5 (15) liegen die Gründe wohl im hohen Gewicht, dem nicht stimmigen Preis, den Trinksitten und dem etwas dürftigen Raumangebot, zumal Geschwister X3 da zu besserem Preis auch bessere Offerten parat hält. Und der X3 wurde vom neuen X1 gejagt, der sich klammheimlich gar vorbei mogelte und nun Rang 2 hinter dem Marktführer Tiguan einnimmt. Mitsubishis Outlander, ein wirklich gutes und stets bestens besprochenes SUV, rutschte auf Platz 24 ab, offenkundig kannibalisiert vom eigenen Firmenbruder, dem noch recht jungen ASX, der sich so gut verkauft, dass Wartezeiten in Kauf genommen werden müssen. Er liegt auf seinem Vormarsch inzwischen bereits auf Platz 13, ist handlicher, hat viel Platz innen, sehr gute Motoren (wie bei Mitsubishi Standard) und ist billiger. Der BMW X6 ist einfach zu groß, zu schwer und damit, gemäß der Firmenphilosophie, im Prinzip übermotorisiert. Die Verbrauchswerte liegen auf nicht zeitgemäßem Niveau. Die Quittung der Interessenten: Platz 25. Nicht viel besser ergeht es dem KIA Sorento, der auf Rang 27 gelandet ist und gleich 13 % Zulassungsanteile verloren hat. Da hat sein kleineres Geschwister, der Sportage, wesentlich bessere Karten und liegt auf Rang 13 mit 55 % Zuwachs. Zu den Verlierern zählt auch die ML-Klasse von Mercedes, die 27 % verloren hat und auf Position 39 abgestürzt ist. Immerhin vor etlichen Jahren, der Marktführer unter den SUVs. Das ist bitter für die Stuttgarter, weil vom ML genauso viele (oder wenige) Exemplare verkauft wurden wie vom Urgestein der Hardcore-Geländegänger, dem G-Modell: 84 Stück im Oktober 2011.

Und die Top Ten? Tiguan, X1, X3, dann schon Nissans Qashqai, hauteng gefolgt vom Dacia Duster. Škoda Yeti, Audi Q5, Ford Kuga, VW Touareg und Mercedes GLK folgen. Der eigentliche Begründer der SUV-Welle, der Toyota RAV 4, dümpelt auf Platz 21 herum, was weniger seinem durchaus vernünftigem Konzept denn seinem recht hohen Preis zu danken ist. Was ist eigentlich mit den GM-Derivaten? Opels Antara hat weiter Boden verloren (Platz 42) gegenüber seinem Konzernbruder, dem Chevrolet Captiva (31), da wird wohl zuwenig Promotion gemacht.

Da der Winter erfahrungsgemäß die Jahreszeit der SUV's ist, wird die Zulassungsstatistik zum Jahresende und Anfang 2012 möglicherweise wieder anders aussehen. VW spürt den heißen Atem von BMW im Nacken. Und andere schlafen auch nicht …

Text und Bilder: Frank Nüssel/CineMot
Quelle: KBA

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