Die KÜS auf der Essen Motor Show: Hier schlägt das Herz der „Freaks“

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An diesem Wochenende ist es wieder soweit: Zum insgesamt 44. Mal öffnen sich am Samstagmorgen die Tore zur „Essen Motor Show“. Dann haben wieder die Fans mit einer besonderen Vorliebe für schnelle und „aufgepeppte“ Fahrzeuge, sowie für Tuning und Oldtimer das Sagen. Auf insgesamt 18 Hallen haben sich die 500 Aussteller in der Ruhrmetropole aufgeteilt. Viele Hersteller und Firmen, die ihre Produkte bis zum 4. Dezember dort präsentieren, haben ihre Standflächen gegenüber dem Vorjahr vergrößert. Die Lust am Automobil ist also nach wie vor ungebrochen.

Vor allem das im vergangenen Jahr erstmals umgesetzte Konzept des Veranstalters, mehr Wert auf sportliche Aspekte zu verleihen, tut der Ausstellung offensichtlich gut. Deshalb gehören neben den ganz schrägen Typen in diesem Jahr auch sportive Serienmodelle vieler Autobauer zum Alltagsbild. Davon konnten wir uns bereits auf einem ausgedehnten Pressetag am Freitag überzeugen. Hersteller wie Ford, BMW, Fiat, Renault oder Tochterfirmen von VW sind in Essen präsent, und zeigen ihre sportlichen Serienfahrzeuge. Einer der Schwerpunkte auf der neuntägigen Glitzer- und Glamourshow rund um das Thema Automobil ist der Bereich Tuning, also das Veredeln und die Leistungssteigerung von Serienprodukten. Häufig kommt in „aufgemotzten“ Autos die ganze Liebe ihrer Besitzer zu ihren „Blechkisten“ zum Ausdruck. Das Auto soll nicht nur Mobilitäts-Garantie von Punkt A nach Punkt B sein, sondern den Alltag mit seiner Anwesenheit verschönern und l(i)ebenswerter machen. Aber im Tuning, vor allem wenn es nicht sach- und fachgerecht angegangen wird, stecken auch viele Unabwägbarkeiten und Gefahren.

Deshalb ist die KÜS wie immer auch in diesem Jahr in Zusammenarbeit der Aktion „Tune it! Safe!“ auf der weltweit größten Tuningmesse vertreten. Optischer Blickfang des VDAT-Messestandes (Verband der Automobiltuner) ist ein vom Audi-Veredler Abt leistungsoptimierter R8 GT3 in blecherner „Polizei-Uniform“. Der blau-silberne Renner, ein absolutes Show-Car auf der Messe, ist das schnellste Polizei-Fahrzeug der Welt.

Beatmet von einem 5,2 Liter großen direkteinspritzenden Benzinmotor (FSI), werden bei einem Drehmoment von 550 Newtonmeter 623 PS auf die Kurbelwelle gestemmt. Dergestalt ergibt sich eine Höchstgeschwindigkeit von 325 km/h. Den Sprint von 0 auf 100 km/h erledigt der R8 GT3 innerhalb von 3,2 Sekunden. Bis Tempo 200 braucht man weniger als zehn Sekunden, genau gesagt deren 9,9. Wo also hätte ein solches Fahrzeug einen besseren Platz verdient als auf der weltweit größten Tuningmesse.

Die beiden KÜS-Prüfingenieure Thomas Schuster und Florian Mai stehen den Besuchern für kompetente Beratung an beiden Wochenenden zur Verfügung. „Hier kommen die unterschiedlichsten Leute hin“, erzählt Thomas Schuster, der in diesem Jahr bereits zum fünften Mal in Essen als Ansprechpartner fungiert. „Angefangen von den ganz jungen Führerschein-Neulingen, über die mittlere Altersstruktur, die schon Erfahrung in Sachen Auto-Tuning hat, bis zu den älteren Semestern. Da werden dann hauptsächlich Fragen aus dem Oldtimer-Bereich gestellt.“

Die meist gestellten Fragen beziehen sich in der Regel auf den Polizei-R8. „Über den kommen wir in der Regel ins Gespräch“, erzählt Thomas Schuster. Er und sein Kollege Florian Mai legen den Besuchern vor allem ans Herz, sich vorher zu informieren, bevor sie eigene Schritte in Sachen Tuning unternehmen. „Man sollte auf jeden Fall nachfragen, ob bestimmte Anbauteile eine ABE oder ein Prüfzeugnis haben. Vorrang hat immer die Sicherheit, wenn Veränderungen am Fahrzeug vorgenommen werden sollen. Deshalb immer erst den Rat des Experten einholen.“

Geschäftsführer Peter Schuler ordnet das Engagement der KÜS in Essen ein: „Unsere Prüfingenieure sind immer kompetenter Ansprechpartner in Sachen Tuning. Autobesitzer, die irgendwelche Änderungen an ihrem Fahrzeug vornehmen wollen, sollten sich deshalb auf jeden Fall mit der KÜS in Verbindung setzen, bevor sie irgendwelche Anbauteile kaufen oder selbst am Auto herumbasteln. Zudem sollte man solche Veränderungen auf jeden Fall in einer Fachwerkstatt vornehmen lassen.“

Neben der Motorsport- und Veredler-Szene ist der Klassikerbereich ein weiterer Schwerpunkt der diesjährigen Essen Motor Show. Old- und Youngtimer genießen auch als Geldanlage in wirtschaftlich turbulenten Zeiten einen immer höheren Stellenwert. Deshalb bieten in diesem Jahr etwa 25 Oldtimer-Händler aus aller Welt etwa 250 Fahrzeuge und Exoten an. Besonders viele Emotionen stecken in diesem Jahr in Sonderausstattungen. Zum einen geht es um das hundertjährige Jubiläum der „Mutter aller Rallyes“, der „Rallye Monte Carlo“ mit vielen legendären Rallye-Fahrzeugen. In weiteren Sonderschauen „100 Jahre Juan Manuel Fangio“ und „100 Jahre Indy“ werden unter anderem sämtliche Fahrzeuge gezeigt, mit denen der fünffache Weltmeister den Titel in der Formel 1 gewann. Wen es allerdings mehr zur bunten „Action“ zieht, der ist in der Arena mit separatem Driftkurs (Halle 1) am besten aufgehoben. Dort kann man mit entsprechender „Knete“ sogar den eigenen Formel-Renner realisieren. Besucher mit jeder Menge Mut im rechten Fuß können dort auch an einem Wettbewerb teilnehmen, dessen Sieger schließlich in die USA zum US-Profituner Eddie Paul fliegt.

Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Bernhard Schoke

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