Ford: Enorme Investitionen in die Zukunft

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Was der Golf für Volkswagen, der Astra für Opel, das ist der Focus für Ford. Der Kompaktklässler ist mehr als nur der Bestseller des Autobauers, er ist auch so etwas wie dessen Gesicht. Seit April dieses Jahres ist die mittlerweile dritte Generation des Ford Focus auf dem Markt. Etwa 37.000 Einheiten des im saarländischen Saarlouis produzierten Kompaktfahrzeuges hat Ford in Deutschland in diesem Jahr bis dato verkauft.

Neben vielen neuen Assistenz-Systemen, die dem Fahrer das Leben im und mit dem Auto erleichtern, bietet Ford im Focus auch neue Motoren an. Darunter ist auch ein 1.6 Liter großer Turbo-Benziner, mit dem der Spagat zwischen Dynamik, Umweltfreundlichkeit und günstigeren Verbrauchswerten geschafft werden soll. Etwa ein Drittel aller Focus-Käufer habe sich, so der Hersteller, für den Benzin-Direkteinspritzer mit Turbo-Aufladung entschieden.

Vor wenigen Tagen lief in Köln die Produktion eines neuen Ottomotors an, der ab dem kommenden Jahr weltweit in Kompakt- und Kleinwagenmodellen von Ford Verwendung finden soll. Der 1.0-Liter-Dreizylinder mit wahlweise 100 oder 120 PS und Emissionswerten von weniger als 120 CO2 g/km wird zunächst im Focus eingesetzt. Später soll der kompakte Dreizylinder auch den Van C-Max, und den neuen B-Max antreiben. Mit der Markteinführung des B-Max Mitte 2012 wird die Produktion des Ford Fusion nach zehn Jahren eingestellt. Eigens für die Fertigung des Dreizylinders mit variabler Ventilsteuerung hat Ford mehr als 100 Millionen Euro in eine neue Fabrik in Köln investiert. Konzernchef Alan Mulally höchstpersönlich hat das Werk eröffnet und dabei betont, dass „das Europa-Geschäft ein fundamentaler Baustein unserer Strategie ist.“

Ford bemüht sich derzeit erfolgreich um ein funktionierendes Krisenmanagement. Über Jahre hinweg hatte der US-Autobauer mit sinkenden Produktionszahlen und demzufolge auch mit einem schrumpfenden Marktanteil in Deutschland zu kämpfen. Was wohl auch daran lag, dass man es nicht verstand, die eigenen Produkte nachhaltig und offensiv am Markt zu platzieren. Davon, dass dieser Wert einmal zweistellig war, ist man zwar noch weit entfernt. Doch immerhin vermeldet der Konzern für Oktober 2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Zuwachs von 1,1 Prozentpunkten auf 7,7 Prozent im Pkw-Marktanteil. Dieses Ergebnis, sei das Resultat einer „attraktiven Modellpalette“, sagt Ford-Marketingchef Wolfgang Booms: Da auch die Absatzzahlen im Nutzfahrzeugbereich dank des Zugpferdes Ford Transit positiv seien, sehe es so aus, „als solle 2011 das mit Abstand erfolgreichste Jahr seit 1998 für uns werden.“

Für 2012 hat Ford in diesen Tagen die Einführung neuer Modelle in verschiedenen Segmenten angekündigt. Der neue Ford Focus ST soll, beatmet von einem 250 PS starken 2.2-Liter-EcoBoost-Vierzylinder, ab Mitte des nächsten Jahres bei den Liebhabern der GTI-Fraktion „räubern.“ Neu im kommenden Jahr wird auch der Pick-Up „Ford Ranger“ mit zwei neuen Euro-5-Motoren sein: Ein Vierzylinder-Diesel mit 2,2 Liter Hubraum und wahlweise 125 oder 150 PS. Dazu wird mit dem Ford Focus Electric das erste batterieelektrische Pkw-Modell von Ford in Deutschland auf den Markt kommen. Ohne den Ausstoß von Emissionen soll er eine Reichweite von 160 Kilometern aufweisen. Preise für dieses Modell kommuniziert Ford derzeit jedoch noch nicht.

Ab dem ersten Quartal 2012 bietet Ford als weltweit erstes System auch einen aktiven Schutz vor Kratzern an der Türkante des Fahrzeugs an. Der patentierte „Türkantenschutz“ soll zunächst für den Ford Focus in der Ausstattungsversion „Titanium“ erhältlich sein. Das System wird beim Öffnen der Fahrzeugtür automatisch aktiviert und soll als Puffer zwischen der eigenen Tür und dem Lack des Nachbarautos oder Mauern, Hauswänden etc. dienen. Das mechanische System funktioniere innerhalb von 60 Millisekunden, sagt der Hersteller. Ob und zu welchem Preis der Türkantenschutz später auch in anderen Modellen angeboten wird, sei derzeit noch nicht entschieden.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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