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Marc Eliot: Paul Simon. Die Biografie. Edel Verlag; 24,99 Euro.

Der Mann ist kürzlich 70 geworden – man glaubt's kaum. Da muss Marc Eliot schon im Bildteil seiner Biografie auf einer Seite früher und heute vergleichen. Dann wird klar, dass die Zeit nicht so ganz spurlos an Paul Simon vorüberging. Mit dem Ruhestand wird's trotzdem nichts, der Mann hat dieses Jahr noch eine neue CD herausgebracht.

Kurzweilig und spannend beschreibt Marc Eliot das Leben des Musikers, der vielleicht in erster Linie durch seine Freund-Feindschaft mit Art Garfunkel ein Dauerthema in der Presse war. Entwarnung! Die zwei sind sich nicht gram, sondern mögen sich durchaus – Differenzen sind berufsbedingt, und wenn da zwei Musiker nicht immer einer Meinung sind, kann das als produktive Auseinandersetzung zu vorzüglichen Ergebnissen führen. So geschehen beim legendären Concert In Central Park im September 1981.

Und Simon ohne Garfunkel? Kein Ding der Unmöglichkeit, aber eine Karriere mit Höhen und Tiefen. Während Graceland den Musiker Mitte der 80er in Hochform zeigt, blieb ausgerechnet One Trick Pony als Schallplatte und Film hinter Simons Erwartungen zurück. Zwei Beispiele, die zeigen: Was beim Publikum ankommt, ist im voraus kaum kalkulierbar. That's showbusiness.

Marc Eliot beschreibt den Menschen und Musiker Paul Simon und seine über 50 Jahre dauernde Karriere aus der Nähe, ohne ihm zu nahe zu kommen. Es liegt wesentlich an diesem gelungenen Balanceakt, dass man das Buch erst aus der Hand legen mag, wenn man durch ist.

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