Sicherheitswesten für Schulanfänger

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Das war eine Aufregung vor dem Brandenburger Tor in Berlin: Hunderte Schulanfänger erhielten von Prominenten aus Politik und Wirtschaft ihre Sicherheitswesten. Die Bundeshauptstadt war Auftakt von Deutschlands größter Schutzaktion für ABC-Schützen. Die Aktion geht zum zweiten Mal ins Rennen. In den kommenden Tagen verteilt der ADAC kostenlos 775.000 Sicherheitswesten an 16.600 Schulen in Deutschland. Träger des Projekts sind: die ADAC-Stiftung „Gelber Engel“, die Bild-Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ und die Deutsche Post. Als Schirmherren fungieren Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und Bernd Althusmann (CDU), Präsident der Kultusminister-Konferenz und Kulturminister Niedersachsens.

„Verkehrssicherheit muss oberste Priorität haben. Gerade die Jüngsten brauchen unser aller Aufmerksamkeit. Wir müssen sie fit machen für eine verantwortungsvolle Teilnahme am Straßenverkehr“, sagt Ramsauer. Verkehrssicherheit sei im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ein Topthema. Seit mehr als 13 Jahren lernen Kindergarten- und Grundschulkinder mit Käpt'n Blaubär das sichere Verhalten im Straßenverkehr. Und das mit viel Spaß! Denn seine „fantastische Verkehrsfibel“ vermittele mit abenteuerlichen Geschichten und bunten Rätseln auf spielerische Weise den richtigen Umgang mit wichtigen Verkehrsregeln.

Im Jahr 2010 verunglückten 28.629 Kinder unter 15 Jahren im Straßenverkehr, 104 starben. Viele nur deshalb, weil sie nicht oder zu spät gesehen werden. Während ein dunkel gekleideter Fußgänger von einem Autofahrer bei miesen Sichtverhältnissen erst aus rund 25 Meter Entfernung zu erkennen ist, verbessert sich die Sicht bei heller Kleidung bereits bei 40 Meter. Daher sind die Sicherheitswesten vorne, hinten und auch seitlich mit reflexmaterial ausgestattet.

Die Westen kommen aus China. Lieferant ist die Kölner Firma LHD, die auch die Bundeswehr ausrüstet. Die Aktion kostet 1,9 Millionen Euro, nur die Produktionskosten gerechnet. 2011 übernahm die Deutsche Post über ihre Tochter DHL den Transport aus China, die komplexe Zollabfertigung und die Verteilung in Deutschland. Ein Gegenwert von einer sechsstelligen Summe. Mit 200.000 Euro ist die Bild-Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ sowie weitere Sponsoren dabei. Die restlichen 1,25 Millionen Euro schultert der ADAC.

Die Deutsche Post verhilft seit Jahren gerade jüngeren Verkehrsteilnehmern zu mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr. Der Konzern ist der größte zivile Fuhrparkbetreiber Deutschlands. Mit Hilfe von rund 40.000 Kraftfahrzeugen und 17.000 Fahrrädern transportiert sie täglich 66 Millionen Briefe und mehr als 2,6 Millionen Pakete zwischen Flensburg und Rosenheim. Diese große Präsenz und Verantwortung im täglichen Straßenverkehr haben das Bewusstsein geschärft, dass gerade die kleinsten Teilnehmer stark gefährdet seien und ganz besonders von der Aufmerksamkeit der „stärkeren“ Verkehrsteilnehmer abhängig seien.DHL kümmert sich um sämtliche logistische Aspekte der Aktion. Dazu gehören die Anlieferung der Container aus Asien in den Hamburger Hafen, die Zollgestellung, die Konfektionierung der 40.000 Pakete bis zur Auslieferung an die Schulen.

Text und Fotos: Erwin Halentz

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