Katar Motor Show: Emirat setzt auf Autobranche

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Das Emirat Katar will künftig in der Automobilbranche kräftig mitmischen. Der Staat im Nordosten der arabischen Halbinsel am Persischen Golf lebt noch von seinen wichtigsten Erwerbsquellen Erdöl, Erdgas und Düngemittel. Die Verantwortlichen im Emirat sind sich bewusst, dass die Öl- und Erdgasreserven schwinden. Daher handelt die dortige Regierung vorausschauend und arbeitet neue wirtschaftliche Konzepte. So wurde die Autoindustrie entdeckt und gefördert: Vom 25. bis 28. Januar 2012 lädt die Katar Motor Show Automobilhersteller, Zulieferer und Autodesigner nach Doha ein. In der Hauptstadt des Emirats wäre es dann bereits die zweite Internationale Ausgabe der Automesse (Die erste fand Anfang 2011 statt.). Über Details der kommenden Ausstellung informierten Verantwortliche aus Doha im Umfeld der 64. IAA in Frankfurt am Main. So war zu erfahren, dass bei der Doha-Messe der 23. und 24. Januar 2012 für Medienvertreter und Fachbesucher reserviert sind.

„Wir wollen ein wichtiger Gestalter in der Automobilindustrie in der Region, im Nahen Osten, werden“, sagte Ahmed Al Nuaimi, Chairman von Katar Tourism Authority und einer der Messe-Veranstalter, im Gespräch mit KÜS-Online. Katar sei in den vergangenen 50 Jahren politisch und wirtschaftlich gewachsen, sein Einfluss auf der Weltbühne ist unüberhörbar. Im Jahr 2022 richtet das Land die FIFA Fußball-WM aus. Der kulturelle und wirtschaftliche Einfluss Katars soll weiter verstärkt werden. In diesem Kontext steht auch die Katar Motor Show 2012. Aufbauend auf die guten Erfahrungen von der ersten Messe, soll es im kommenden Jahr noch außergewöhnlicher zugehen: mit einer erweiterten Ausstellungsfläche, mehr international agierenden Automobilausstellern, mehr Autopremieren und mehr hochkarätiger Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Business. Nicht zuletzt werden steigende Besucherzahlen erwartet – vor Jahresfrist waren es 90.000 Gäste.

Auf der Pressekonferenz in Frankfurt am Main wurde bestätigt, dass alle 36 Marken, die an den ersten Show teilgenommen haben, im Januar 2012 wieder kommen: so Aston Martin, Audi, Bentley, BMW, Bugatti, Cadillac, Chevrolet, Chrysler, Citroën, CMC, Dodge, Ford, GMC, Honda, Infiniti, Jaguar, Jeep, Lamborghini, Land Rover, Lexus, Lincoln, Lotus, Maserati, Mercedes, Mini, Nissan, Peugeot, Porsche, Proton, Range Rover, Rolls Royce, Škoda, Toyota, Volkswagen und Volvo. Die Automesse wird erneut Premieren der neuesten Automodelle erleben. Ferner werden Concept Cars und futuristische Autos von den renommiertesten globalen Stil-Zentren und Auto-Designer zu sehen sein.

Der Automobilmarkt in der Golf-Region ist wichtig für die Branche. In Katar mit seinen rund 1,7 Millionen Einwohnern werden jährlich rund 80.000 Fahrzeuge verkauft – Tendenz steigend. Zudem ist das Emirat eine bedeutende Drehscheibe für die Branche. Katar will seine Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft vielfältig in internationalen Beteiligungen anlegen. Hierfür wurde in der staatlichen „Qatar Investment Authority“ (QIA), ein Qatar Fund gegründet, dessen Kapitalstock bereits mehrere hundert Milliarden US-Dollar umfasst. Katar hält zehn Prozent der Stammaktien des Sportwagenbauers Porsche. Die Marke aus Zuffenhausen erreichte ein Zuwachs in den Regionen Mittlerer Osten und Afrika im Jahr 2010 von 20 Prozent, 6.842 ausgelieferte Autos sorgten für einen Rekordabsatz.

Außerdem will Katar verstärkt in Technologie investieren: so in Lithium-Ionen-Batterien oder in Aluminium-Komponente. Ergebnisse dieser Projekte werden dann zur Katar Motor Show im Januar 2012 einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.

Text: Erwin Halentz
Fotos: Erwin Halentz, Katar Motor Show

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