Flughafen Berlin-Schönefeld: „Tag der offenen Tür“ zum Bau-Zwischenstand

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So etwas gibt es nicht alle Tage. Kein Flugzeug startet oder landet und dennoch zieht der Airport Zehntausende Gäste an. Wer am vergangenen Sonntag zum Flughafen Berlin-Brandenburg kam, wollte fachmännisch den Baustand begutachten. Mehr als 50.000 Menschen kamen zum „Tag der offenen Tür“ und nahmen das neue Mobilitätszentrum persönlich in Augenschein. Zu sehen bekamen sie einen halb fertigen Terminal.

Das Kürzel BER ist künftig internationaler Code für den Flughafen Berlin-Brandenburg, der am 3. Juni 2012 endlich an den Start gehen soll. 30 Busse brachten die Gäste fast im Minutentakt auf die Großbaustelle. Noch blieben die Besucher am Boden: Areal-Rundfahrten, Besichtigung von Hubschraubern, Informationen über den Flughafen-Testbetrieb und selbstverständlich Rundgänge durch das Hauptgebäude standen auf dem Programm. Und zu bestaunen gab es wahrlich einiges: insgesamt wird der neue Airport 1.470 Hektar groß, das entspricht rund 2.000 Fußballfelder. Der Terminal ist 220 Meter lang, 180 Meter breit und 32 Meter hoch. Einzelheiten waren schon auszumachen: Gepäckabfertigung, Dutyfree-Segment, Parkhäuser und die 25 Fluggastbrücken. Und draußen gab es ein modernes Löschfahrzeug der Flughafen-Feuerwehr zum Bewundern.

Vorgesehen ist 2012 eine Startkapazität von 27 Millionen Passagieren. Je nach Passagierentwicklung kann sie bis zu 45 Millionen Passagieren ausgebaut werden. Nicht schlecht, aber die richtige Musik spielt woanders. Zum Vergleich: 2007 wurden in Atlanta (USA) bereits rund 90 Millionen, in London Heathrow 68,1 Millionen und Frankfurt/Main 54,1 Millionen Passagiere gezählt. Um im vergleichsweise kleinen Doha (Hauptstadt von Katar) sollen 2015 schon 23 Millionen Passagiere abgefertigt werden.

Zudem begann in Berlin die Suche nach 10.000 Freiwilligen, die von Januar bis Mai 2012 die neuen Flughafenanlagen prüfen. Die Tester sollen in einem Probelauf mit Check-in, Gepäckabgabe, Sicherheitskontrolle und alle anderen möglichen Situationen bis zum Abflug oder nach Ankunft den Ablauf am Flughafen simulieren. Eventuelle Pannen sollen so vermieden werden. Geld gibt es dafür nicht, aber essen und trinken gratis. Immerhin 1.000 Personen ließen sich für diesen Job gleich vor Ort registrieren.

Ein Höhepunkt war der „Kurzbesuch“ des neuen Boeing-Langstreckenflugzeugs 787. Der „Dreamliner“, der zuvor in Tegel erstmals in Deutschland landete, kam nach Schönefeld und drehte einige Runden über das Gelände.Seit Montag geben die 3.500 Bauarbeiter wieder den Rhythmus an, denn es ist noch viel, sehr viel zu tun …

Text und Fotos: Erwin Halentz

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