Buchtipp der Woche (1)

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Verschiedene: Der Mann meines Lebens. Kein und Aber Verlag; 19,90 Euro.

Nein! Sie erwerben KEINEN Liebesroman, wenn Sie dieses Buch kaufen.

Denn: Der Mann meines Lebens, also der, der mich als Mann besonders geprägt hat und dessen Prägung ich auch für mich voll akzeptiere – das kann ein Lehrer aus der Schulzeit sein, ein Hochschullehrer aus der Unilaufbahn, ein Jugendfreund, den man dann aber aus den Augen verloren hat – oder der zeitweilige Lebensgefährte der Mutter, wenn der leibliche Vater nicht mehr ständig präsent ist in der Familie.

Nach konventionellen Mustern sucht dieses Buch nicht. Vielmehr zeigt es, dass die männlichen Identifikationsfiguren vielleicht am meisten wirken, wenn man sie selbst wählt, gewissermaßen innerlich adoptiert.

Was aber macht den Wert der hier beschriebenen Sozialbeziehungen aus? Die eindeutig erkennbare Vorbildfunktion, der Wunsch, etwas Bestimmtes erlernen zu wollen, was das Vorbild kann, die Bereitschaft, das eigene Verhalten korrigieren zu lassen, Hilfe und Orientierung bei der eigenen Berufswahl finden … es ist ein geradezu sympathisch altmodischer Wertekanon, der sich hier findet.

Die amüsanteste Geschichte liefert vielleicht Harry Rowohlt. Ausgerechnet er, der so unbestritten unkonventionell daher kommt, widmet sein Kapitel dem ehemaligen Deutschlehrer, Herrn Glockauer. Der muss intuitiv gemerkt haben, dass er da einen Schüler vor sich hatte, der später einmal mit Marathon-Lesungen und genüsslichen Abschweifungen berühmt werden sollte: „Du übertriffst zwar spielend die literarische Qualität der Vorlage, verfehlst dabei aber ebenso spielend das Thema, bescheinigte Herr Glockauer dem jungen Harry für dessen Interpretation eines Gedichtes von Gottfried Benn.

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