Kfz-Versicherung: Informationen zum Wechsel

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Es sind nur noch knapp zwei Wochen Zeit für ein Wechseln der Kfz-Versicherung: exakt bis zum 30.11. 2010 muss dies geschehen sein. Also, wer zum 01. Januar des Folgejahres einen anderen Anbieter möchte, muss rechtzeitig kündigen. Für viele kann sich ein Wechsel lohnen. Es beginnt das jährliche Spiel, möglichst viele Angebote der Versicherer zu vergleichen. Dabei hilft das Internet ungemein. Bereits im vergangenen Jahr nutzten es rund elf Millionen Deutsche als Informationsquelle rund um die Autoversicherung, in diesem Jahr sind es schon 13,3 Millionen. Bisher schloss etwa jeder Zehnte (neun Prozent) eine Police im Netz ab. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr laut Branchenverband Bitkom beinahe verdoppelt. Den Tarifwechsel über das Netz nutzen vor allem 30- bis 44-Jährige: Knapp ein Drittel von ihnen (31 Prozent) ging online zur neuen Autoversicherung, jeder Siebte (14 Prozent) schloss direkt im Internet einen neuen Vertrag ab. Vor einem Jahr waren das erst zehn Prozent.

Gute Portale arbeiten meist unabhängig von großen Versicherern. Oft steht der absolute Preis einer Kfz-Versicherung im Mittelpunkt. Dies sollte aber nicht das einzige Kriterium sein, genauso wichtig sind die Vertragskonditionen. Wer seine Kfz-Versicherung wechseln will, muss bis zum 30. 11. gekündigt haben. Dies sollte in schriftlicher Form geschehen, am besten per Einschreiben mit Rückschein.

Die Versicherer buhlen um jeden Kunden. Ob Fahranfänger, Vielfahrer oder besonders umweltbewusste Autobesitzer – noch nie war das Angebot an individuellen Tarifen so vielfältig. Letztlich lässt sich einiges sparen: Die Differenz zwischen günstigstem und teuerstem Tarif beträgt oft mehrere hundert Euro im Jahr.

Haftpflicht ist die Pflichtversicherung bei Fahrzeugen. Mit ihr werden alle Schäden (Personen-, Sach- und Vermögensschäden) abgedeckt, die man bei anderen verursacht. Da die Leistungen gesetzlich vorgeschrieben sind, kann sich der Kunde bei der Haftpflichtversicherung am Preis orientieren.Die Kasko (Teilkasko- und Vollkaskoversicherung) deckt Schäden wie Diebstahl, Feuer oder Wetterschäden ab, die am eigenen Fahrzeug entstehen. Sie wird wahlweise zusätzlich zur Haftpflicht abgeschlossen. Als Faustregel gilt: Je älter das Auto, desto weniger benötigt man eine Kaskoversicherung. Manchmal ist die Vollkasko genauso günstig wie der Teilkasko-Tarif. Besitzer von Neuwagen sollten sich informieren, wie lange die Versicherung den Neuwert des Wagens ersetzt. Zwar enthalten viele Vollkaskoversicherungen eine Neuwertentschädigung, die Dauer variiert zwischen sechs und 24 Monaten.Neben Wohnort und Autotyp spielen weitere Faktoren bei der Beitragsberechnung eine Rolle: so Alter, Beruf oder Geschlecht des Versicherungsnehmers. Es profitieren Beschäftigte im öffentlichen Dienst von einer günstigeren Versicherung. Auch Besitzer eines Eigenheims zahlen weniger als Autofahrer, die zur Miete wohnen. Zudem senkt eine Garage den Tarif. Für Autos mit einem umweltschonenden Antrieb (Autogas, Elektro- oder Hybridmotoren) liegt der Jahresbeitrag etwa fünf bis zehn Prozent unter dem eines regulären Benziners.Rabatte erhalten Familien mit Kind, Frauen, die als Alleinfahrerin ein Auto nutzen, eine oder mehrere festgelegte Personen, die ein Auto fahren. Gut gestellt sind treue Kunden, die bereits mehrere Verträge mit dem Unternehmen unterhalten oder langjährig versichert sind. Teurer wird die Versicherung für Senioren über 70 Jahre und für junge Fahrer. Jugendlichen hingegen, die den Führerschein mit 17 Jahren besitzen und in Begleitung eines Erwachsenen Fahrpraxis sammeln konnten, gewähren die Versicherer Rabatt. Ein 19-Jähriger mit eigenem Auto kann so zwischen 50 und 200 Euro sparen – je nach Versicherung. Auch Familien, deren Nachwuchs das Auto mitbenutzt, zahlen dann weniger für die Versicherung.

Fragen kostet bekanntlich nichts: Es kann sich lohnen, beim bisherigen Versicherer nach günstigeren Konditionen nachzufragen. Geschickt ist es, ihn mit dem Angebot von Wettbewerbern aufmerksam zu machen. Führt kein Weg zu einem akzeptablen Ergebnis, wäre ein Wechseln eine Alternative. Aber Vorsicht, erst einen neuen Vertrag abschließen und danach den alten Kontrakt kündigen. Wer über lange Zeit unfallfrei gefahren ist, kann einen Rabattretter-Tarif in Anspruch nehmen. Dann bezahlt er zwar meist höhere Beiträge, wird aber nach einem Schaden nicht direkt höher gestuft.

Wer bei Vertragsabschluss falsche Angaben macht (etwa eine Garage angibt, obwohl das Auto auf der Straße abgestellt wird), muss nicht befürchten, dass die Versicherung den Vertrag aufkündigt. Stattdessen kommt eine Nacherhebung auf den Versicherten zu, und zwar bis zu jener Summe, die eigentlich hätte gezahlt werden müssen. Stellt die Versicherung Böswilligkeit fest, werden zudem noch Strafbeiträge von ein bis zwei Jahresbeiträgen fällig.In den vergangenen zwölf Monaten zogen die Prämien für Auto-Versicherungen im Durchschnitt um 6,4 Prozent an, mit einem Wechsel ließe sich einiges kompensieren.
Text: Erwin Halentz
Foto: GDV

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