Erste Erfahrungen: Seat IBe

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Anfang März 2010, auf dem Genfer Automobil-Salon, hatte Seat-Präsident James Muir einen Traum. „Aus der Konzept-Studie IBe soll innerhalb von sechs Monaten ein echtes elektrisches Fahrzeug werden“, verriet uns der Seat-Chef damals. Tatsächlich steht jetzt auf dem Pariser Autosalon (2. bis 17. Oktober 2010) ein atemberaubender Seat mit Namen IBe. So attraktiv stellen sich also die Spanier die Elektromobilität der Zukunft vor. Aber wofür steht eigentlich das Kürzel IBe?

Darauf hat Señor Muir keine richtige Antwort, aber einige Vorschläge. Zum Beispiel Inspiration Barcelona, Iberia oder aber auch Ibiza, nach dem Bestseller von Seat. In jedem Fall steht das kleine „e“ am Ende des Kürzels für „elektrisch“. Denn der IBe fährt nur mit Strom. Und davon konnten wir uns schon vor der Pariser Messe überzeugen.

Das leuchtend-rote Sport-Coupé, das in Genf noch weiß war, fährt wirklich – und wie. Wir waren sofort beeindruckt. Das Außen-Design erinnert an den flotten Scirocco aus dem Mutterhaus VW. Nur noch bulliger, noch schärfer gezeichnet, mit extrem breiten Schultern. „Die Design-DNA vom IBe wird die optische Zukunft von Seat prägen“, versichert uns Seat-Chefdesigner Luc Donckerwolke. Seat spricht von einem superkompakten Format. Der IBe ist 3,83 Meter kurz, 1,77 Meter breit und 1,23 Meter hoch. In der Länge unterbietet er also den Ibiza um rund 20 Zentimeter. Alles in allem hat der IBe so die klassischen Proportionen eines Sportwagens. Und trotzdem können zwei Personen im 2+2-Sitzer ein großzügiges Platzangebot genießen. Durch die getrennt umklappbaren Einzel-Rücksitze, so kann der IBe auch als Dreisitzer genutzt werden, wird das Platzangebot für Gepäck deutlich vergrößert. Golfsäcke und andere Sportgeräte können bequem mitgenommen werden. Sollten die hinteren beiden Sitze von Mitfahrern genutzt werden, wird es schon deutlich enger. Außerdem sollten die Fondpassagiere nicht größer als 1,70 Meter sein. Die Frisur und der Nacken wird es ihnen danken.

Der Innenraum ist deutlich abgehobener, noch wie ein echtes Showcar eben. Mit empfindlichen weiß-seidig-glänzenden Baumwollstoff-Bezügen an der Decke, im Kofferraum und an den Türverkleidungen. Die weißen Sportschalensitze mit den mattgrauen Sitzkissen aus Hightech-Schaum sind ebenfalls komplett durchgestylt, aber trotzdem sehr bequem.

Edles, wenn auch nicht neues Design fasst man schon beim Einsteigen an. Die vollkommen versenkten und verchromten Griffe, man kann schon von Handschmeichlern sprechen, muss man links eindrücken und dann rechts rausziehen um die Türen zu öffnen. Für den Betrieb des IBe braucht man nur wenige Handgriffe. Zum Leben erweckt man den Elektro-Spanier mit der zentriert liegenden, trapezförmigen Start/Stopp-Taste. P zum Parken, R zum Rückwärtsfahren, N für den Leerlauf und D zum Vorwärtsfahren. Elektrisch geht’s mit einem leisen Surren auf den heißen Asphalt. Die Lenkung ist sehr präzise, das Handling durch schnelle Kurven meistert der IBe souverän, kein Wunder bei einem Gewicht von nur 1.100 Kilogramm. Die Leistung von 75 kW/102 PS und das maximale Drehmoment von 200 Newtonmetern beschleunigen den eSeat in 3,6 Sekunden von 0 auf 50 km/h, in 9,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 160 km/h, die maximale Reichweite bei 130 Kilometern. Die Balance des IBe ist sehr gut, denn der Antriebsmotor und die Elektronik sitzen vorn, die Lithium-Ionen-Antriebsbatterie hinten. Dank einer besonders kompakten Einzelradaufhängung hat der Stromspeicher seinen Platz komplett unter dem Laderaumboden.

Zukunftsweisend ist auch das Infotainment und die Kommunikation durch das in die Mittelkonsole einzusteckende iPhone. Das smarte Telefon dient hier nicht nur als Kommunikationszentrale, sondern sorgt auch für Musik, Videos und Navigation. Mit einem eigenen Seat-IBe-App können auch die wichtigsten Daten der Batterie und des Bordcomputers überprüft werden.

2015 soll der IBe auf den europäischen Markt kommen. In erster Linie in die Millionen-Metropolen, wie Paris, London, Berlin oder eben Barcelona. Der Preis ist noch unbekannt.

Text: Spot Press Services/Falk von Ried
Fotos: Seat

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