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Ohne Titelträger, so wie in den Vorjahren, ging für die deutschen Fans am vergangenen Wochenende die diesjährige DTM-Saison in Hockenheim quasi zu Ende. Der eigentlich Saisonabschluss folgt aber erst am letzten November-Wochenende auf dem Kurs im chinesischen Shanghai. Zuvor tritt die DTM zum Europa-Finale noch auf dem Kurs in Adria – ca. 60 km südwestlich von Venedig – an.

Rund 140.000 Fans verfolgten am vergangenen Wochenende offiziellen Angaben der Veranstalter zu Folge die Rennen im badischen Motodrom. Dazu gehören nicht nur die namensgebende Hauptveranstaltung, die Deutsche Tourenwagen Masters DTM, sondern auch die Formel 3 Euro Serie, der Porsche Carrera Cup, der VW Scirocco Cup und die Seat Leon Supercopa. Eine ausgesprochen hochkarätige Mischung, die die DTM zur wichtigsten nationalen und einer der bekanntesten europäischen Rennserien gemacht hat. Und damit interessant für weitere Teilnehmer. Nach langem Ringen steht nicht nur der endgültige Einstieg von BMW jetzt fest, sondern wohl noch weitere Hersteller in den Startlöchern. Die Verantwortlichen um ITR-Chef Aufrecht kündigten einen weiteren Teilnehmer in den nächsten Wochen und bis zum Beginn der weiteren Internationalisierung der Serie noch einen fünften Player an. Vorgesehen ist, bereits im nächsten Jahr weitere Rennen in Europa und Übersee auszutragen. Darüber hinaus gaben die Macher am Rande des neunten DTM-Saisonrennens gemeinsam mit der Organisation der amerikanischen GRAND-AM Road Racing-Serie ihre geplante Kooperation ab dem Jahr 2013 bekannt. Die Organisatoren der GRAND-AM, der NASCAR-Rundstrecken-Division, arbeiten bereits seit mehreren Monaten gemeinsam mit den Verantwortlichen der DTM an dem Projekt. Das Ergebnis der konstruktiven Partnerschaft ist die Ankündigung, dass GRAND-AM in den USA eine neue Meisterschaft ausrichten wird, in der Autos nach dem neuen DTM-Reglement eingesetzt werden können. Dieses Reglement tritt im Jahr 2012 in Kraft. Die neue US-Serie für DTM-Fahrzeuge wird ab 2013 aus Sprintrennen bestehen, die im Rahmen von Veranstaltungen der GRAND-AM Rolex Sports Car-Serie sowie – in einzelnen Fällen – des NASCAR Sprint Cup und der NASCAR Nationwide Series ausgetragen werden.
Vor so viel Zukunft kam dennoch die Gegenwart, sprich der Motorsport in der DTM selbst nicht zu kurz. Der Schotte Paul di Resta präsentierte sich in seinem Mercedes erneut in Top-Form. Er gewann im badischen Motodrom bereits das dritte Rennen in unmittelbarer Folge. Mit dem erneuten Erfolg löste er den Kanadier Bruno Spengler, ebenfalls in einem Mercedes am Start, an der DTM-Spitze ab. In den verbleibende zwei Läufen machen die beiden zusammen mit ihrem Markenkollegen Gary Paffett, erstmals seit drei Jahren den Titelträger quasi unter sich aus. Ihnen kam dabei das frühe Aus von Matthias Ekström zu gute, der bereits nach sieben Runden auf der verkürzten Strecke seinen Audi abstellen musste. Für Mercedes war es der achte Sieg im neunten Saison-Rennen und der siebte Sieg in Folge. Hinter di Resta belegten in Hockenheim die Audi Piloten Timo Scheider und Mike Rockenfeller die Plätze zwei und drei. Scheider, von der Pole Position gestartet, hatte lange das Rennen angeführt, musste sich dann aber dem neuen Gesamtführenden in der Meisterschaft – di Resta – geschlagen geben.
Vor den beiden noch ausstehenden Läufen für der Schotte jetzt mit 63 Zählern, ihm dicht auf den Fersen ist Bruno Spengler mit weiterhin 60 Zählern. Der Kanadier hatte in Hockenheim den ersten Ausfall in diesem Jahr zu verzeichnen. Auf Rang drei in der Gesamtwertung folgt mit Gary Paffett ein weiterer Mercedes-Pilot, dessen Punktekonto 49 Zähler aufweist. Vorjahressieger Timo Scheider (Audi) ist mit 37 Punkten bei noch 20 zu vergebenden Points ebenso aus dem Meisterschaftsrennen wie sein schwedischer Markenkollege Mathias Ekström, der bisher 34 sammeln konnte.

Text und Bilder: Bernhard Schoke

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