James Bond: Dienstwagen von 1964 wird versteigert

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So cool und lässig Autofahren wie der legendäre Sean Connery alias 007: Das ist möglich, vorausgesetzt man nennt – ganz dem britischen Understatement verpflichtet – ein wenig Kleingeld sein eigen und ersteigert am 27.10.2010 in London einen Aston Martin DB5 von 1964. Natürlich nicht irgendeinen, sondern das noch einzig existierende Exemplar, das in den Filmproduktionen Goldfinger und Thunderball mit dem wohl berühmtesten Darsteller des britischen Geheimagenten hinter dem Steuer zum Einsatz kam. Rund vier Millionen Euro, also etwa das Zehnfache des üblichen Werts eines DB5, erwarten die Auktionshäuser RM und Sotheby's für dieses einzigarte Auto. Der Erlös kommt einer karitativen Stiftung zu.

Die Lebensdauer von James Bonds Dienstfahrzeugen ist normalerweise begrenzt. Wenn nicht der Geheimdienstagent Ihrer Majestät seine ihm anvertrauten Fortbewegungsmittel unsachgemäß behandelt, indem er mit ihnen Abkürzungen quer durch Olivenhaine oder Treppenabgänge nutzt, sich damit überschlägt, sie zerschrammt oder sprengt, zerstören seine Gegner oder Filmcrew-Mitarbeiter die Sonderanfertigungen.

Doch es gibt zum Glück auch Ausnahmen, die die Produktionen unbeschadet überstanden haben. Dazu gehört der Aston Martin DB5. Insgesamt gab es nur zwei Fahrzeuge mit der berühmten Zulassungsnummer „FMP 7B“, die für die Aufnahmen von Goldfinger und Thunderball benutzt wurden. Eins wurde gestohlen und vermutlich zerstört. Das jetzt zur Versteigerung anstehende Exemplar war nach Beendigung der Dreharbeiten und diversen Promotionveranstaltungen 1969 für 12.000 Dollar an den amerikanischen Radiomogul Jerry Lee verkauft worden.

Dieser machte das Auto nur selten der Öffentlichkeit zugänglich, ansonsten blieb der DB5 aber samt seiner Spezifikationen weitgehend unverändert. Nach der langen Standzeit erfolgten nun lediglich einige Maßnahmen durch RM Auto Restoration, um das Auto wieder fahrbereit zu machen. Dazu zählten eine Überarbeitung des Motors und der Einbau einer neuen Kupplung, sowie Brems- und Abgasanlage. Die diversen Extras mit dem gewissen Q-Faktor wurden ebenfalls gewartet. So können sich 007-Fans unter anderem über Maschinengewehre, Abwehrschilder, drehbare Wechselkennzeichen, der Schleuderfunktion für den Beifahrersitz sowie den Ölspender und Nagelstreuer freuen. Nicht zu vergessen für die leichtere Kontaktaufnahme mit dem anderen Geschlecht: die Radfräse und das Ortungssystem via Peilsender. Alle Zusatzfunktionen lassen sich über eine versteckte Konsole in der Armlehne bedienen.

Interessenten können sich bereits am Vortag der Auktion, am 26.10.2010, einen persönlichen Eindruck von dem Auto machen. Dazu reicht es, den 60 Euro teuren Ausstellungskatalog zu erwerben, der zu dem Besuch des Ausstellungsgeländes und der Auktion für zwei Personen berechtigt. Bieter müssen sich zudem registrieren und ihre Liquidität beweisen. Das kostet rund 110 Euro (inklusive eines Katalogs) und ermöglicht zusätzlich die Teilnahme an der Cocktail-Gala am Abend vor der Auktion.

Ob man dort allerdings Sir Sean Connery antreffen wird, der gerade seinen 80. Geburtstag feierte, ist eher unwahrscheinlich. Sicherlich werden aber die Martinis an diesem Abend stilecht gerührt und nicht geschüttelt sein. Die potentiellen neuen Besitzer können derweil den Satz üben: My name ist Bond, James Bond.

Technische Daten Aston Martin DB5 (Alle Angaben: RM Auctions)

Chassis: DB5/1486/R; Engine: 400/1469/V; Original UK Zulassung: FMP 7B;Außenfarbe: silber (silver birch); Interieur: dunkelgraues Leder;Motor: 210 kW/282 PS bei 5.500 U/min, maximales Drehmoment: 390 Nm; bei 3.850 U/min, Vmax: 233 km/h, 0 auf 97 km/h: 7,1 s; Meilenstand: 30.000

Auktionsort

Battersea Evolution
London, United Kingdom SW11 4NJ
Chelsea Bridge Entrance, Battersea Park

Weitere Infos unter www.rmauctions.com

Text: Elfriede Munsch
Fotos; SPS/RM Auctions

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