In immer mehr Bundesländern beginnen die Sommerferien und die Urlaubswelle rollt. Knapp ein Viertel aller Deutschen führt die Reiseroute mit dem Auto ins Ausland. Und leider passiert das nicht immer unfallfrei. Wenn es gekracht hat und Personen verletzt sind, ist die 112 die europaweite Notrufnummer, die aus dem Fest- und Mobilfunknetz von jedem Ort der EU gebührenfrei erreichbar ist. Polizei, Feuerwehr oder medizinische Dienste werden unverzüglich mit allen wichtigen Informationen versorgt, um eine schnelle, professionelle Rettung durchzuführen. Bis die Rettungskräfte am Unfallort eintreffen, kann Erste Hilfe lebensrettend sein. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) ermutigt alle Verkehrsteilnehmer, Hilfestellung am Unfallort zu leisten und bei Bedarf vor der Urlaubsfahrt ihre Kenntnisse aufzufrischen.
Ist die Unfallstelle abgesichert, sollte ein Notruf abgesetzt werden. Steht keine Notrufsäule zur Verfügung, kann über die europaweit einheitliche Nummer 112 eine der zahlreichen Anrufzentralen in 20 EU-Ländern erreicht werden. Sie leiten nahezu zeitgleich den Standort des 112-Anrufers an die Notfalldienste weiter. Dabei sind folgende Angaben wichtig: Wo ist der Unfall passiert? Wie viele Verletzte gibt es? Welche Verletzungen liegen vor? Wer meldet den Unfall? In jedem Fall sollte man abwarten, ob die Leitstelle Rückfragen hat. Leider ist nicht immer gewährleistet, dass die Person am anderen Ende der Leitung deutsch spricht. Dann heißt es ruhig bleiben und versuchen, mit den vorhandenen Sprachkenntnissen die notwendigen Informationen durchzugeben.
Wer bei einem Verkehrsunfall Erste Hilfe leistet, braucht keine Angst zu haben, juristisch etwas falsch zu machen. Unterläuft bei den „Lebensrettenden Sofortmaßnahmen“ wirklich ein Fehler, so ist dies nicht strafbar – denn es wurde nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Viele Menschen trauen sich Maßnahmen wie die stabile Seitenlage oder die Herzdruckmassage nicht mehr zu. Aber auch das Absetzen des Notrufs und die beruhigende Ansprache des Verletzten ist bereits Erste Hilfe und kann über den Verlauf des Heilungsprozesses entscheiden. Der DVR empfiehlt allen Verkehrsteilnehmern auch mit Blick auf die Urlaubsreise, regelmäßig ihr Wissen in einem Erste-Hilfe-Kursus aufzufrischen. Die großen Hilfsorganisationen bieten nicht nur umfangreiche Lehrgänge, sondern auch 90-minütige Kompaktkurse an.
Text: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V. (DVR)
Fotos: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V. (DVR)