CD-Tipp der Woche

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Silly: Alles rot. (Island/Universal)

Das Comeback, das nicht wirklich eines ist. Denn nach dem Tod der langjährigen Frontfrau Tamara Danz schien das Ende von SILLY nur logisch beziehungsweise das Fortbestehen der Band schlichtweg unmöglich. Mit Anna Loos als Sängerin wird nun das Gegenteil bewiesen.

Vor einigen Jahren schon war die Schauspielerin und Sängerin Anna Loos mit Uwe Hassbecker, Ritchie Barton und Jäcki Reznicek von SILLY zusammen getroffen, um als „SILLY & Gäste“ Lieder auf die Bühne zu bringen, die bislang nur von Tamara Danz gesungen worden waren.

Alles Rot wiederum enthält neu geschriebene Titel, und die Themen dahinter sind durch die Bank keine einfachen Themen. So geht es im Titelsong um Selbstbewusstsein und Haltung, wenn ein Mann seine Frau wegen einer Jüngeren verlässt.

Im Hintergrund dürfte die bewegte Bandgeschichte allgegenwärtig gewesen sein, was der Qualität der CD nicht geschadet hat. „Ich hatte mir mit 15 meine erste Platte gekauft und das war – kein Witz – „Bataillon d'Amour“ von Silly. Ich fand deren Sängerin Tamara Danz schon damals sehr beeindruckend.“Damals, das war vor allem die Zeit nach 1982, als aus der „Familie Silly“ kurz SILLY geworden war und die Band gemeinsam mit ihrem Texter Werner Karma auf ihren drei legendären Alben „Mont Klamott“ (1983), „Liebeswalzer“ (1985) und „Bataillon d'Amour“ (1986) Songs vorlegte, die das Bild der Band bis heute prägen. In poetischer, aber auch drastischer Sprache beschrieben und kommentierten Karmas Texte damals das Leben in der DDR.

Anna Loos: „Für mich waren SILLY außergewöhnlich, weil sie die Dinge so darstellten, wie kein anderer. Das lag natürlich an den Texten, an der ganz eigenen Sprache der Band.“ Und so ist das Silly-Comeback nicht nur die Wiederkehr einer Kult-Band nach 14 Jahren Pause: Auch Werner Karma zeichnet erstmals wieder für die Texte verantwortlich.

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