Erste Erfahrungen: Fiat Punto Evo

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Eigentlich ist das Kürzel Evo, das seine sprachlichen Wurzeln im korrekten Begriff Evolution hat, ja einem japanischen Hersteller und dessen besonders sportlichen Modellen vorbehalten. Besagter Autobauer hat mittlerweile die zehnte Evo-Stufe seines Mittelklasse-Modells aufgelegt und damit quasi für einen verbalen Selbstgänger in der automobilen Angebotspalette gesorgt. Doch wer in Zukunft von Evo, also von einem weiter entwickelten Fahrzeug spricht, der darf nicht nur nach Japan, sondern der muss auch nach Italien schauen. Denn Fiat betritt jetzt die große Verkaufsbühne mit dem Punto Evo, worunter man sich folglich ein verbessertes und weiter evolutioniertes Auto in der Kompaktwagenklasse vorzustellen hat.

Der Punto ist seit mittlerweile vier Jahren auf dem Markt, da darf man in Sachen Erscheinung und Antrieb schon einmal mit einigen weit reichenden Neuerungen aufwarten. Wobei man den Grande Punto als eine Art heimlichen Vorgänger des neuen Evolutionsmodells bezeichnen kann. Den soll es zwar in Zukunft noch in einer Kampfpreis-Version ab 9.990 Euro in der Active-Version als Dreitürer mit Benzin-Antrieb geben, doch Zahlen will Fiat in diesem Segment in Zukunft mit dem Fahrzeug schreiben, das eben keine Revolution, sondern eine konsequent gefertigte Ausbaustufe des Vorgängers sein soll.

Demnach haben sich auch die hauseigenen Designer aus dem Centro Stile Fiat den Punto vorgeknöpft. Die Formensprache offenbart Anleihen an den kleinen Cinquecento. Die Blinker sind bei der Neuauflage in die Stoßfänger integriert, der Kühlergrill macht einen dominanteren und wuchtigeren Eindruck. In den Kühler integriert sind die optionalen Nebelscheinwerfer, die auch als Kurvenlicht fungieren. Optisch geschickt gestreckt wirkte der Evo durch eine leicht geschwungene Sicke sowie eine passende Zierleiste. Das Heckfenster wird von schmalen, hochkant angebrachten Rückleuchten eingefasst. Mit 4.065 Millimetern ist der Punto Evo um 30 Millimeter in der Länge gewachsen.

Auch im Innenraum haben sich die Mitarbeiter der Abteilung Veredlung gründlich zu schaffen gemacht. Mehr Schwung, ein paar plakative Farben, etwas jugendliche Anmut – und schon ist aus dem langweiligen Punto früherer Tage ein chices Auto geworden, in dem man gerne Platz nimmt. Vor allem jüngere Leute, die die Marketing-Strategen des Hauses wohl als Kernzielgruppe ins Auge gefasst haben. Auch die Armaturentafel wirkt nun moderner. Ein paar neue Ablagen machen das Auto zudem praktischer.

Unsere ersten Testfahrten im Punto Evo überzeugten uns davon, dass das Auto einfach hochwertiger geworden ist: Gute Geräuschdämmung im Innenraum, angenehme Sitze mit viel Seitenführung und ausreichender Beinauflage. Dazu eine direkte Rückmeldung vom Lenkrad, (wieder mit dem leichtgängigen City-Modus): Dazu eine angenehme, nicht hakelnde Schaltung, ausgewogene Abstimmung des Fahrwerks. Hier trifft der Name Evo vielfach zu. Allerdings haben hoch gewachsene Zeitgenossen in dem Fahrzeug immer noch Probleme, bequem und ohne Berührungsängste Platz nehmen zu können. Das Volumen des Kofferraums reicht von 275 bis zu 1.020 Liter Stauraum bei umgeklappter Rückbank.

Seine neueste Kreation im Antriebsbereich hat Fiat vom Alfa MiTo gleich auch auf den Punto Evo übertragen: Zwei der Benzinmotoren (105 und 135 PS, beide Euro 5, erhältlich ab Dezember) sind mit der neuen elektrohydraulischen Ventilsteuerung MultiAir bestückt. Was in diesem Fall allerdings mehr Revolution als Evolution bedeutet: Beide Motoren sind mit Start-Stopp-Automatik kombiniert. Die beiden Multijet-Diesel für den Punto Evo generieren 75, bzw. 95 PS. ESP ist in der neuen Ausbaustufe serienmäßig, eine Berg-Anfahrhilfe gibt es als Morgengabe dazu.

Bis einschließlich zum 30. November 2009 beträgt das Eröffnungsangebot für den Fiat Punto Evo 9.990 Euro.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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