Elektroautos: Hohe Investitionen erforderlich

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Weitere große Herausforderungen ergeben sich für die Automobilbranche dadurch, dass die Fahrzeuge künftig teurer werden. Dies ist das Ergebnis der aktuellen McKinsey-Studie Der Trend zu energieeffizienten Pkw. Mehrbelastungen um die 190 Milliarden Euro sind bis zum Jahr 2020 realistisch.

Davon, so die Studie der Unternehmensberatung, entfallen 114 Milliarden Euro auf deutsche Hersteller, wenn die strengen CO2-Kriterien der EU umgesetzt werden sollen: Jedes Auto würde für die Produzenten 1.900 Euro teurer als gegenwärtig, Produktivitätsfortschritte schon einkalkuliert. Die Vorgaben zu ignorieren, wäre fatal, denn die Sanktionen wären höher als die Investitionen. Die deutschen Produzenten müssen den Brüsseler Vorgaben zufolge ihren Kohlendioxid-Ausstoß europaweit von gegenwärtig durchschnittlich 163 Gramm pro 100 Kilometer auf 98 Gramm bis 2020 reduzieren. Das wäre umgerechnet ein Verbrauch von 3,7 Liter Diesel je 100 Kilometer. Um dies zu erreichen, müssten deutsche Hersteller und Zulieferer laut McKinsey für Entwicklung 29 Milliarden Euro und für die Produktion 85 Milliarden Euro mehr aufwenden. Die Finanzkrise schlägt bis 2014 zusätzlich mit 77 Milliarden Euro zu Buche.

Ein beträchtlicher Teil der Produktionsmehrkosten ließe sich laut Studie reduzieren, wenn der Marktanteil der Elektrofahrzeuge stiege. Bei einem Absatz von europaweit 600.000 Fahrzeugen und einer höheren Anrechnung der CO2-Ziele könnte zum Beispiel die deutsche Autoindustrie 4,7 Milliarden Euro Produktionskosten pro Jahr sparen.

Experte Christian Malorny regt an, dass Auto- und Stromkonzerne ein gemeinsames Großprojekt initiieren sollten: Ein Feldversuch mit mindestens 100.000 Elektrofahrzeugen sei nötig, wobei Infrastruktur, Abrechnungssysteme und Fahrverhalten zu untersuchen seien.

Text: Erwin Halentz

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