CD-Tipp der Woche

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Diego el Cigala: Dos lagrimas (Deutsche Grammophon/Universal)

Diego el Cigala gilt als einer der bedeutensten Flamenco Sänger unserer Tage, und mit seinem neuen Album Dos lagrimas hat es zusätzlich etwas Besonderes auf sich. Gewidmet ist es Isabel Polanco, der Produzentin und Beraterin, die 2008 im Alter von 51 Jahren starb. Dos lagrimas – zwei Tränen, allein für sie. Indirekt im Titel erkennbar ist auch ein Anknüpfen an den Vorgänger Lagrimas negras.

Ich bin kein Freund enger Konzepte. Musikalisch verstanden die Kubaner schon ganz genau, wonach ich suchte. Es war für mich eine natürliche Weiterentwicklung nach Lágrimas negras, ich mache das nun schon seit fast fünf Jahren. Es war ein ungeheures Erlebnis, nicht wie bei Lágrimas negras, als ich nicht wusste, wie man in einer bestimmten Tonart singt, überhaupt keine Ahnung oder Erfahrung hatte. Ich hatte noch nie mit Klavierbegleitung gesungen, und schon gar nicht in diesen Rhythmen. Ich wusste nicht, was ein guaguancó oder ein danzón ist. Ich trieb einfach intuitiv dahin. Jetzt bin ich viel freier.

Einen prominenten Fan hatte das Album schon bei Entstehen: Bei einem Anruf erzählte El Cigala dem Schrifsteller Gabriel Garcia Marquez, wie die Aufnahme läuft, wie er sie macht und für wen. Gabo hört genau zu, genießt die Kommunikation mit El Cigala, lacht mit ihm, und am Ende verabschiedet er sich mit den Worten: »Das ist die schönste Unterhaltung, die dieses Telefon seit langem erlebt hat.«

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