Erste Erfahrungen: Volvo DRIVe-Modelle 2009

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3

Die Marke Volvo vermarktet gerne ihr Image als Hersteller von sicheren Autos. Nicht nur das Blech vermittelt einen soliden Eindruck, auch die umfangreichen Assistenzsysteme sollen bestmöglichst gegen die Folgen eines Unfalls schützen helfen. Allerdings haben diese Maßnahmen nicht nur ihren Preis, sondern bringen auch Gewicht auf die Waage. Und letzteres wirkt sich nicht eben verbrauchssenkend aus. Und durstige Motoren sind – Sicherheit hin und Sicherheit her – keine guten Verkaufsargumente, zumal sich die Kfz-Besteuerung in vielen Ländern – und seit dem 1.7.2009 auch in Deutschland – nach den verbrauchsabhängigen CO2-Emissionen richtet.

Also haben die Volvo-Ingenieure daran gearbeitet, um den Verbrauch und die CO2-Emissionen zu senken. Dabei greifen sie in die gleiche konventionelle Trickkiste wie auch viele andere Hersteller. Ab sofort gibt es in jeder Baureihe mindestens einen Dieselmotor, der besonders sparsam ist. Volvo kennzeichnet diese Aggregate mit dem Zusatz DRIVe. Alle so genannten Fahrzeuge verfügen über ein auf Spritsparen ausgelegtes Motormanagement, eine verbrauchsreduzierende Getriebeübersetzung, Leichtlaufreifen für weniger Rollwiderstand, Windabweiser vor den Vorderrädern, eine Anzeige für den optimalen Schaltpunkt und – je nach Modell – ein um 10 bis 20 Millimeter tiefer gelegtes Fahrwerk für eine verbesserte Aerodynamik. Diese Maßnahmen sorgen beim V70 und S80 für einen Durchschnittsverbrauch von je 4,9 Litern (129 g/km). Allerdings dürfen die Fahrer nicht zu ungeduldig sein, denn der 1.6-Liter-Selbstzünder mit 80 kW/109 PS macht aus den zwei Schweden keine Beschleunigungswunder und auch die Höchstgeschwindigkeit ist mit 190 km/h nicht rekordverdächtig. Der genügsame Lastenträger steht ab 30.300 Euro in der Preisliste, der S80 startet ab 32.500 Euro sein Sparprogramm.

Verzicht ist bei dem Cross-Over XC60 und dem Off-Road-Kombi XC70 angesagt: Zugunsten der Verbrauchssenkung werden die zwei DRIVe-Modelle statt mit Allrad nur mit Frontantrieb angeboten. Außerdem haben die Techniker den 2.4-Liter-Diesel mit 129 kW/175 PS überarbeitet. Reibungs- und Pumpverluste innerhalb des Triebwerks sowie Druckverluste in den Ein- und Auslasstrakten wurden minimiert. Der Turbolader ist auf eine maximale Drehmomentausbeute bei niedrigen Drehzahlen ausgelegt. So benötigen die Fahrzeuge mit Handschalter jeweils im Durchschnitt 6,0 Liter (159 g/km). Ab 32.900 Euro für den XC60 und ab 39.480 Euro für den XC70 stehen die Fronttriebler bei den Händlern. Innovativer sind die Veränderungen, die den Kompaktmodellen C30, S40 und V50 zugute kamen. Sie verfügen zusätzlich über die Möglichkeit der Bremsenergierückgewinnung und sind mit einem Start-Stopp-System ausgerüstet. Damit benötigen sie in Kombination mit dem 1.6-Liter-Dieselaggregat mit 80 kW/109 PS für die Wegstrecke von 100 Kilometer durchschnittlich nur jeweils 3.9 Liter (104 g/km). Auch hier gilt: Gelassenheit ist Trumpf, will man sich den Herstellerangaben annähern. Lässt man sich darauf ein, bleibt der Verbrauch niedrig. Bei ersten Testfahrten in der schwedischen Hauptstadt im Berufsverkehr gab sich der V50 mit 4,5 Litern zufrieden. Zwecks Kraftstoffeinsparung werden die elektronischen Systeme wie die Klimaanlage in einen Stand-by-Modus bei einem Stopp zurückgefahren. Wird es aber im Innenraum jedoch zu warm, springt der Motor wieder an. Das Volvo-System verfügt über eine Zusatzbatterie, deren Leistung schnelle und weiche Motorstarts ermöglicht. Ein weiterer Vorteil ist die Entlastung der Hauptbatterie: Die Anzahl möglicher Start-Stopp-Vorgänge soll bis zu 175.000 betragen. Zusätzlich verbrauchmindernd wirkt die regenerative Batterieaufladung. Hier wird die kinetische Energie des rollenden Fahrzeugs zum Aufladen der Batterie genutzt, ohne dass dazu der Generatorantrieb Kraftstoff verbrauchen müsste. Der C30 DRIVe kostet ab 22.140 Euro, der S40 ist ab 24.010 Euro und der V50 ab 25.890 Euro zu haben. Die bereits im Angebot befindlichen DRIVe-Fahrzeuge ohne Start-Stopp-Automatik und regenerative Batterieaufladung kosten 350 Euro weniger als die neuen Modelle. (4,5 Liter, 119 g/km)

Nach oben scrollen