CD-Tipp der Woche

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Branford Marsalis: Metamorphosen (Universal)

Branford Marsalis beobachtet die eigene Entwicklung sehr genau. Für seine jüngste Produktion wählte er den Titel Metamorphosen, weil dieser sowohl die Evolution seines Quartetts als Spieleinheit als auch jene jedes einzelnen Bandmitglieds treffend beschreibt. Wir haben alle viel geübt, sagt der Bandleader mit Nachdruck, und das hört man unserer musikalischen und klanglichen Entwicklung auch an. Je mehr jeder einzelne von uns übt, desto konzentrierter werden unsere individuellen Sounds. Wenn wir heute alle im selben Raum zusammenspielen, klingt dennoch jedes einzelne Instrument klar heraus. Soweit kann man es mit Übung bringen.

Toningenieur Rob Hunter bestätigt dies: Das Quartett klingt so intensiv wie früher, aber anders. Der Klang ist sehr sauber, und ich führe das darauf zurück, wie gut diese Typen spielen.

Ein weiteres Schlüsselelement ist die ständige Erweiterung der Repertoirebandbreite dieser Band. Wir versuchen alles auszuprobieren, erklärt Marsalis. Wir spielen die gesamte Skala rauf und runter und sind jederzeit darauf vorbereitet, alles nur Erdenkliche zu spielen. Auch Songs, die wir gar nicht kennen. Die Jungs müssen sich ständig alle Arten von Musik anhören. Aber es sind ja auch unglaublich gute Musiker, die eine Menge verschiedener Stile beherrschen.

Die Band ist das Thema des Albums, meint Marsalis über Metamorphosen. Wir wählten nur Songs aus, die wirklich gut sind. Die Sachen, die wir spielen, kann man nur mit einer eingespielten Band hinbekommen. Wir bleiben als Band zusammen, weil es genau das ist, was wir alle wollen. Eine Menge Leute gehen lieber auf Nummer sicher und touren mit 'Superbands', bei denen sie nur für sich selbst verantwortlich sind. Wenn man eine feste Band hat, wird man mit anderen großartigen Bands verglichen. Und genau deshalb mache ich Jazz. Ich möchte, dass man mich nach meinem Gesamtwerk beurteilt. Mein Vater bezeichnet Aufnahmen gerne als 'Dokumente', sagt Marsalis abschließend, und ich weiß, was er damit meint. Sie dokumentieren, wie gut man ist… oder wie gut man nicht ist.

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