Ford: Neue Spritspar-Technologie vor Serieneinsatz

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Mit 3,5 Liter Hubraum hat die erste Version der neuen EcoBoost-Motorenfamilie von Ford ihr Debüt in den Modellen Ford Flex sowie Lincoln MKS und MKT. Zu den technologischen Besonderheiten der EcoBoost-Technik zählt die Biturbo-Aufladung, die – erstmals in einem Ford – in Verbindung mit einem Sechszylinder zum Einsatz kommt. Jeder der beiden Honeywell GT15-Lader, die Drehzahlen von bis zu 170.000 Touren pro Minute erreichen, zeichnet dabei für eine Zylinderbank verantwortlich. Da sie vergleichsweise klein ausgelegt wurden, sprechen sie bereits bei niedrigen Motordrehzahlen an und reduzieren auf diese Weise das gefürchtete Turboloch – das verzögerte Ansprechen auf Gaspedalbefehle – auf ein für den Fahrer praktisch nicht mehr wahrnehmbares Niveau. Im Zusammenspiel mit einem Luft-/Luft-Ladekühler drücken sie rund 25 Prozent mehr Luft in die Brennräume, als dies bei einem konventionellen Saugmotor der Fall wäre – und verbessern auf diese Weise den Wirkungsgrad.

Trotz immenser Temperaturen von bis zu 950 Grad Celsius, mit denen die wassergekühlten Turbos operieren, stellten die Techniker von Ford die bedingungslose Zuverlässigkeit des Systems im Alltagseinsatz durch ebenso aufwändige wie schonungslose Testprozeduren sicher. So musste der EcoBoost-Motor zum Beispiel einer Vollgas-Dauerbelastung über 362 Stunden standhalten – dies entspricht dem 15-fachen Zeitraum der 24 Stunden von Le Mans. Hinzu kommen 1.500 Zyklen eines speziellen Thermo-Versuchs, bei dem das Aggregat nach jeweils zehn Minuten Vollgas abrupt und ohne zusätzliche Kühlung abgestellt wird. Auch diese Tortur überstanden die Lader ohne Schaden, wie die anschließende Analyse ergab.

Benzindirekteinspritzung ist die zweite Spezialität der neuen EcoBoost-Motoren-Generation. Das vom deutschen Spezialisten Bosch zugelieferte System presst den Kraftstoff je nach Fahrweise mit einem Druck von 14 bar (200 psi) bis hin zu 150 bar (2.175 psi) in die Zylinder. Spezielle magnetgesteuerte Einspritzdüsen mit jeweils sechs Öffnungen sorgen dabei für eine besonders präzise Zerstäubung des Benzins in den Brennräumen. Dies bringt zahlreiche Vorteile mit sich: Mehrere Vor-, Haupt- und Nacheinspritzungen ermöglichen eine enorm exakte und vollständige Verbrennung – dies verhindert die Bildung ungeliebter Rückstande und verbessert so das Emissionsverhalten. Zugleich wirkt sich der feine Kraftstoffnebel kühlend aus, was die Effizienz der Verbrennung zusätzlich erhöht und die Klopfneigung – also die Gefahr unkontrollierter Selbstentzündung des Brennraum-Gemischs – senkt.

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