Lese-Tipp: Oliver Kern – Hirschhornharakiri

Herr Fellinger arbeitet im tiefsten bayrischen Wald als Lebensmittelkontrolleur. Diese überaus wichtige Tätigkeit erfüllt ihn jedoch keinesfalls mit Zufriedenheit. Seine heimliche Leidenschaft ist das Ermitteln in komplizierten Kriminalfällen. Da war er schon einige Male erfolgreich und konnte seinem Kumpel, dem Lechner Josef, von Beruf Polizist, helfen.

Dieser, der Polizeihauptinspektor höchst persönlich, hämmert dann auch in der Früh an seiner Tür. Fellinger liegt schwer danieder, das 100-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr musste gefeiert werden, er schläft seinen Rausch aus. Außerdem hat er einen fundamentalen Filmriss, weiß nix mehr vom Abend vorher, auch nix mehr von seiner Freundin Franziska. Aber es kommt noch toller.

Sein Freund Lechner verhaftet ihn, ihm wird ein Mord vorgeworfen. Das Opfer ist Horst Rosenberger, ein Jäger. Er wurde, stilgerecht, mit einem halben Hirschgeweih erstochen. Neben ihm lag die Jacke des alkoholgeschwächten Fellinger, blutgetränkt.

So beginnt der neue Roman von Oliver Kern. Was dann beschrieben wird, ist eine Erzählung mit einer irren Handlung, es geht um Wilderei, militante Tierschützer, die heimliche Liebe des Mordopfers, und dann sind da noch die Vietnamesen. Fellinger unterstützt Lechner, obwohl er tatverdächtig ist.

Das Ganze im bayrischen Umfeld, mit allem Lokalkolorit, das dazugehört. Locker geschrieben und gut zu lesen.

Oliver Kern: Hirschhornharakiri.

Heyne Verlag; Taschenbuch und eBook je 9,99 Euro.

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