Erste Erfahrungen: Subaru Forester 2008

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Seit vielen Jahren sucht der japanische Allradspezialist Subaru alljährlich in einer großen PR-Kampagne die Allradlady des Jahres. Frauen, offenbar eine Klientel, die der Hersteller, der prinzipiell auf die Komponenten Allradantrieb und Boxermotoren setzt, offenbar besonders ins Auge gefasst hat. Nach meiner Meinung haben wir ohnehin zu wenig Frauen, die sich für Angebote unserer Modellpalette explizit interessieren, gab Subaru-Geschäftsführer Jens Becker jetzt bei der Präsentation der neuen Generation des Erfolgsmodells Forester auch zu. Mit der dritten Auflage des ehemaligen Waldläufers, der vom Kombi jetzt zum reinrassigen Sports Utility Vehicle (SUV) mutierte, will Subaru das weibliche Autofahrer-Geschlecht offenbar gezielt umgarnen. Auch, weil angesichts der ausreichenden Bodenfreiheit in Mitleidenschaft gezogene Strümpfe, Röcke oder Schuhe für Frauen im neuen Forester kein Thema mehr seien, wie Becker anführte.

Zur Markteinführung wird es den hübsch aufgeforsteten Forester ausschließlich mit dem Zweiliter-Boxer mit 150 PS geben. Noch im Herbst dieses Jahres folgt im gleichen Fahrzeug der von Subaru groß angekündigte erste Boxer-Diesel mit der gleichen Leistung und dem gleichen Hubraum. Das bisherige Top-Aggregat, der 2,5-Liter-Benzinerr mit Turboaufladung und 230 PS wird ab dem Modellwechsel in der EU nicht mehr angeboten. Dem Turbo wurde offensichtlich sein hoher CO2-Ausstoß zum Verhängnis. Rein äußerlich geht der neue Subaru einen anderen Weg als seine Vorgänger.

Während die beiden ersten Auflagen des Forester seit dem Jahr 1997 eher etwas höher gelegten und an das Outdoor angeglichenen Limousinen glichen, ist die dritte Generation ein reinrassiger SUV, der deutlich in die Richtung von Konkurrenten wie dem VW Tiguan oder dem Honda CR-V tendiert.

Für Subaru-Verhältnisse ist das ehemals extrem konventionelle Design der Vorgänger fast schon avantgardistisch. Nunmehr trägt das Fahrzeug einen deutlich markanteren, fast schon limousinenartigen Look mit seitlich hochgezogenen Scheinwerfern und voluminösem Chromgrill. Darunter befindet sich eine auffällige Frontmaske mit Unterfahrschutz. Deutliche Hinweise darauf, dass es sich nicht nur um einen Flanier-SUV für den Boulevard handelt. Passend zu diesem Anspruch ist auch eine um 10 Millimeter gesteigerte Bodenfreiheit und die Optimierung der Böschungswinkel. Bei unseren ersten Erfahrungen erhielten wir jedenfalls eine deutliche und angenehme Rückmeldung darauf, dass das zusätzliche Terrain des neuen Subaru Forester auch abseits fester Wege liegen kann und soll.

Zum Debüt bietet Subaru vier Ausstattungslinien für den Forester an, wobei drei davon wahlweise mit einer Viergang-Automatik erhältlich sind. Die Basis-Ausstattung heißt Trend und ist ab 23.900 Euro erhältlich. Eine Version, die ausschließlich mit Schaltgetriebe lieferbar ist und serienmäßig ohne Extras wie etwa eine manuelle Klimaanlage daher kommt. Dagegen sind in der Top-Version Exclusive fast alle Annehmlichkeiten von der Lederausstattung bis zum Touchscreen-Navi mit an Bord. Als manueller Schalter kostet diese Ausgabe des neuen Forester 32.400 Euro, mit Automatikgetriebe sind es 33.800 Euro.

Für die neue Modellgeneration wurde das Allradsystem Symmetrical AWD noch einmal überarbeitet und verbessert. Die Kraftverteilung regelt beim Handschalter ein Mittendifferential mit selbst sperrender Viscokupplung, das im Normalfall das Drehmoment gleichmäßig auf die Vorder- und Hinterachse verteilt. Wenn es erforderlich ist, schickt das Differential bis zu 100 Prozent der Kraft an die Achse mit dem geringeren Schlupf. Auch der neue Forester bietet ein Schaltgetriebe mit Geländeuntersetzung.

Der neue Forester zeigt also deutlich mehr Outdoor-Bewusstsein. Jetzt muss nur noch die Allradlady (ohne zerrissene Strümpfe) aufspringen, damit der Neue richtig durchstarten kann.

Text: Jürgen C. Braun

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