Chevrolet: Starker Hang zu Autogas

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Sie wissen was ein JoJo ist? Natürlich, Schnur, Rädlein dran, rauf und runter ziehen, das Rad setzt sich in Bewegung – rauf und runter! Was um alles in der Welt hat das denn mit Autogas zu tun? Die Antwort ist ebenso klar wie sparsam: Nichts! Der dabei entstehende JoJo-Effekt allerdings, der hat etwas mit der Preisentwicklung an den Tankstellen zu tun. Bei meinem persönlichen Preisrekord, gesehen gestern mit 1,399 Euro für den Liter Diesel, kommt mir da wieder sehr schnell das Thema Autogas in den Sinn, und da schließt sich der Kreis. Die Vorteile dieses alternativen Treibstoffs hat wohl auch Chevrolet erkannt. Die Tochtermarke von General Motors bietet konsequent als einziger Fahrzeugimporteur alle Modelle mit Autogasantrieb an.

Man könnte fast meinen bei Chevrolet hätte man die Preisexplosion an den Tankstellen und die CO2-Diskussion vorausgeahnt. Geschäftsführer Jürgen Keller hat in einem Interview diese beiden Faktoren in der Hauptsache für die starke Nachfrage nach Autogasfahrzeugen verantwortlich gemacht. Jeder zehnte Kunde bei Chevrolet entscheidet sich für Autogas. Keller verweist auf die Integration von Chevrolet in die General Motors-Familie, die ja führend in der Entwicklung von alternativen Fahrzeugantrieben sei. Mit eines der schärfsten Argumente für Autogas dürfte die bis 2018 bestehende Steuerermäßigung für Autogas sein. Derzeit kostet der Liter Autogas etwa 65 Cent, das ist inzwischen weniger als die Hälfte des Dieselpreises, von Benzin ganz zu schweigen. Ein derzeitiger Preisvorteil von 5 Euro pro gefahrene 100 Kilometer ist realistisch. Der Mehrverbrauch bei der Fahrt mit Autogas liegt bei 15 % im Schnitt. Wobei dieser Wert von einzelnen Autofahrern bestätigt wird, andere wiederum sprechen von weit geringerem Mehrverbrauch.

Die Frage nach der Restwertentwicklung scheint auch einem positiven Trend zu folgen. So hat Eurotaxglass's für den Verkauf von Chevrolet-Automobilen mit Autogasumrüstung einmal genauer hingesehen. Bei einer Jahresfahrleistung von 10.000 Kilometern erzielten Autogasmodelle nach 2 Jahren ca. 1.200 Euro höhere Verkaufspreise als die vergleichbaren Benzinmodelle. In der kommenden CO2-Besteuerung sieht Eurotaxglass's den Grund für eine positive Beeinflussung auf die Restwerte an Autogasmodellen.

Die Technik der Autogasfahrzeuge ist auf hohem Niveau. So hat Chevrolet auch keinerlei Probleme damit die bestehende 3-Jahres- oder 100.000-Kilometer-Garantie selbstverständlich auch für Autogasfahrzeuge zu geben. Bei Umrüstung von Chevrolet-Gebrauchtwagen gilt die gesetzliche Sachmängelfreiheit über zwei Jahre. Die Preise für die Umrüstung liegen bei Chevrolet, je nach Modell, zwischen 2.150 und 2.990 Euro. Der Tank, der platzsparend in der Reserveradmulde untergebracht ist, fasst je nach Modell zwischen 36 und 60 Liter, der Benzintank bleibt komplett erhalten. Die Reichweite langt also immer bis zur nächsten Tankstelle. Wobei man inzwischen, abgesehen von einigen ganz wenigen Regionen, immer mit Autogas unterwegs sein kann. Das Tankstellennetz umfasst inzwischen bundesweit 3.500 Autogastankstellen.

Nachdem die E10-Benzin-Diskussion vorerst gestoppt ist und weiterhin heftig über alle möglichen Formen alternativer Antriebsenergien geredet wird, dürfte Autogas weiter im Kommen sein. Immer mehr Hersteller erkennen dies, doch kaum einer ist so konsequent wie Chevrolet. Man darf gespannt sein wie sich der Anteil der Autogasfahrzeuge innerhalb der Flotte entwickeln wird.

Text: Hans-Georg Marmit

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