Erste Erfahrungen: Nissan Tiida

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Punkte gesammelt und Schlagzeilen geliefert hat Nissan in den vergangenen Jahren mit so genannten Crossover-Fahrzeugen wie dem Note oder dem Qashqai. Doch um die Stammkundschaft nicht zu verprellen, wird es auch weiterhin Bewährtes und Konservatives geben, wie beispielsweise den Tiida. In Japan und den USA ist er schon ein Kassenschlager, jetzt will Nissan mit dem Tiida, der eher spröden Charme aber höchste Zweckdienlichkeit sein eigen nennt, für zusätzliche Absatzzahlen sorgen. Vor allem bei potentiellen Käufern, bei denen das mutige Konzept der Multi-Kulti-Autos, die alles können und deren Optik nichts verheimlicht, eher verschreckt als neugierig macht. So ein Auto ist der Tiida. Der ist solide, der vermittelt Gediegenheit und verwirrt vor allem die altersmäßig schon etwas gesetzte Käuferschar nicht unbotmäßig.

Die Bestellzahlen beim Qashqai gehen allmählich Richtung 20.000, eine Marke, die den Hersteller trotz oder wegen des Namens dieses SUV sehr zufrieden macht. Und dennoch darf es bitte schön beim Händler noch etwas sein, was kein Chamäleon auf unseren Straßen ist, sondern ein ganz normales Auto, das einfach nur die Grundbedürfnisse befriedigt. So wie den Tiida.

Als eines der ersten Modelle aus der Allianz von Nissan und Renault teilt sich der schlicht und konventionell gestylte Tiida mit den wuchtigen Heckleuchten eine Plattform mit dem Note und dem Clio. Um ihn in der Kompaktklasse positionieren zu können, wurde er jedoch etwas in die Länge gezogen. Die Fließheck-Variante kommt jetzt auf 4,30 Meter, die noch einen Schuss biedere Limousine weist aufgrund des Stufenhecks noch 18 Zentimeter mehr auf.

Der Radstand von 2,60 Metern bietet viel Platz, das gilt auch für Knie und Kopf, wobei man hinten nicht unbedingt zu dritt sitzen muss. Der Kofferraum der Stufenheck-Version fasst 500 Liter, beim Fließheck sind es deren 300. Die Rückbank kann mit einem einzigen Handgriff um 24 Zentimeter verschoben werden.

Wie auch die äußere Optik versprüht der Innenraum einen unaufgeregten Biedermann-Charme. Zweckmäßig, gediegen, irgendwie einladend und anheimelnd. Nicht jeder will sich Tag für Tag in seinem Auto mit einer Hitparade der optischen Nuancen auseinander setzen müssen. Die Materialauswahl ist zufrieden stellend, die Verarbeitung in Ordnung.

Die Preisliste des Tiida orientiert sich in der Mitte zwischen Note und Qashqai: als Fünftürer ab 15.990 Euro, mit Stufenheck ab 16.290 Euro. Neben sechs Airbags und ESP gehören auch elektrische Heinzelmännchen für Spiegel, Türen und Fenster zur serienmäßigen Ausstattung. Die Diesel-Ausgabe für 18.940 Euro beinhaltet zudem eine Klimaanlage, CD-Radio und eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Extras sind Lederausstattung und Xenon-Scheinwerfer, Navigationssystem, Alufelgen und ein schlüsselloses Zugangssystem.

Text: Jürgen C. Braun

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