Buchtipp der Woche

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Sibylle Sterzik (Hg.): Familienstand Single.
Wichern Verlag; 9 Euro.

Manche sind es, ohne es zu wollen, für andere ist das Single-Dasein eine bevorzugte Lebensform. In Zahlen ausgedrückt: Etwa 17 Prozent der erwachsenen Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland lebt allein, und das mit steigender Tendenz. Sibylle Sterzik gehört dazu, und die 42-jährige Journalistin hat für ihr Buch Familienstand Single andere Autorinnen und Autoren nach den Höhen und Tiefen ihres Familienstandes gefragt.

Herausgekommen sind zum Teil völig unterschiedliche Antworten: Manchen erwischt die neue Lebensform unvorbereitet nach einer plötzlichen Trennung, und mit dieser ist auch gleich das über Jahre aufgebaute und gepflegte Umfeld weg, bis das vermeintlich langweilige Alleinsein plötzlich neue, schöne Seiten offenbart. Manche loten schlicht und einfach das eigene Bedürfnis nach Nähe aus und entscheiden sich im Zweifelsfall für etwas weniger davon.

Einen besonders beeindruckenden Bericht aber liefert Hanna Renate-Laurien: Die Bildungspolitikerin, die gerne mit resolutem Auftreten polarisierte, Anhänger und Gegner gewann und schließlich den Spitznamen Hanna Granate bekam, befand nach zwei Beziehungen, dass sie eher zum Alleinleben geschaffen sei. Das hält sie bis heute konsequent durch und kann – inzwischen fast 80 Jahre alt – immer noch auf einen gut gefüllten Terminkalender blicken. Der nämlich hält berufliche Termine ebenso unbestechlich fest wie solche mit Freunden. Denn: Gerade wer sich als Single definiert, braucht einen Freundeskreis gegen die wohl größte Schattenseite dieser Lebensform, die Einsamkeit.

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