Erste Erfahrungen: Mazda CX-7

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Mazda CX-7Sportlicher Spätzünder Elfriede MunschWas lange dauert, wird endlich gut. Sagt man, hofft man. Zumindest tröstet sich man bei der europäischen Sektion von Mazda mit dieser Redewendung, denn in den USA fährt der Mazda CX-7, eine Mischung aus Kombi, Van und ein wenig SUV, schon seit Anfang 2006 über die Straßen. Und zwar recht erfolgreich: immerhin knapp 50.000 Fahrzeuge wurden bisher verkauft. Nach Europa kommt der Wagen erst im Herbst, in Deutschland steht er ab dem 20. Oktober bei den Händlern. Zunächst musste die amerikanische Version für den europäischen Geschmack und vor allen Dingen für den hiesigen Qualitätsanspruch überarbeitet werden. Neben einigen Äußerlichkeiten gab es besonders hinsichtlich des Fahrwerks und des Motors Änderungen zu berücksichtigen.

Der Wagen will im wachsenden Markt der kompakten SUV (Sport Utility Vehicle) mitmischen, ähnlich wie der Nissan Qashqai oder der Mitsubishi Outlander und seine Derivate Peugeot 4007 und Citroën C-Crosser, obwohl sie mehr hochbeinige Kombi als Geländewagen sind. Der CX-7 macht da keine Ausnahme. Auch er hat mehr von einem praktischen Familienauto als von einem robusten Off-Roader. Dabei fährt der Japaner gar nicht mal unschick vor. Die Designer haben dem 4,68 m langem Fahrzeug eine ansprechende Front verpasst. Hier finden sich Gestaltungselemente vom Sportwagen RX-8 und auch vom Mazda 6 MPS wieder. Auffällig ist die flache Windschutzscheibe, die mit 66 Grad deutlich aus dem sonst üblichen Rahmen fällt und dem Auto eine sportliche Note verleiht. Dazu tragen auch die 18-Zoll-Felgen und zwei große Auspuffendrohre bei.

Beim Thema Sport wollen die Mazda Ingenieure punkten. Unter der Haube schlägt das aus den Mazda 6 und 3 MPS bekante 2,3-Liter-Aggregat mit Benzindirekteinspritzung und Turboaufladung. Die Leistung beträgt hier 191 kW/260 PS. Bei ersten Ausfahrten konnte der Motor durchaus seine sportlichen Ambitionen unter Beweis stellen und das 1.770 Kilogramm schwere Auto angemessen beschleunigen. Das maximale Drehmoment von 380 Nm macht sich positiv bemerkbar, es steht bereits ab 3.000 Umdrehungen zur Verfügung. Allerdings muss man im darunter liegenden Bereich freudig schalten, will man Leistung abrufen. Zum Glück arbeit die Sechsgang-Schaltung leicht und präzise. Das Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt, ohne dabei schwammig zu wirken. Der Wagen bleibt brav in der Spur. Der variable Allradantrieb verteilt das Drehmoment je nach Fahrbahnzustand bedarfsgerecht auf die beiden Antriebsachsen. So können Kraftverteilungen von 100 Prozent auf die Vorderachse bis zu 50 Prozent an die Hinterachse realisiert werden. Der Standartspurt von 0 auf 100 km/h gelingt in acht Sekunden, der Vortrieb wird bei einer Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h elektronisch abgeriegelt. Durchschnittlich sollen 10,2 Liter für eine Reichweite von 100 Kilometern durch die Leitungen fließen (CO2-Ausstoß: 243 g/km), doch im Alltag dürften es bestimmt zwei Liter mehr sein. Und damit wäre schon das größte Manko des Mazdas beschrieben: es gibt keinen Dieselmotor. Ein solches für diese Fahrzeugklasse in Europa und besonders in Deutschland unentbehrliche Aggregat ist frühestens Ende 2008 verfügbar. Eine Automatik wird voraussichtlich überhaupt nicht für den europäischen Markt angeboten.

Immerhin bietet der CX-7 dafür im Inneren einige Pluspunkte. Das Platzangebot ist gut, das Gepäckteil fasst zwischen 445 und 1.348 Litern und die Verarbeitung macht einen guten Eindruck. Ein bisschen Klavierlack da und ein paar Chromeinfassungen hier können eben doch auflockernd wirken. Leider lässt sich das Lenkrad nicht in der Tiefe verstellen, dafür sind die Bedienknöpfe angenehm groß. Gar nicht groß ist der Preis des Autos, betrachtet man die Ausstattungsliste: Ab 31.800 Euro steht der Wagen beim Händler, inklusive einer sehr guten Sicherheitsausstattung, CD-Radio, Tempomat und Klimaautomatik. Ab 35.400 Euro gehören u.a. eine Metallic-Lackierung, Leder, Xenon-Licht und ein Bose-Sound-System dazu. Mit dieser wettbewerbsfähigen Preisgestaltung könnte sich das Warten für Mazda und die Käufer gelohnt haben…

Text: Elfriede Munsch

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