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Adieu, liebliches Burgrund. Von Autun aus fahren wir an einem wunderschönen Sommerabend vorbei an weiten Feldern, und weltberühmten Lagen, die unter der gleißenden Sonne liegen, Richtung Dijon. Die Routes des Grands Crus erstrahlt in einem wunderschönen, warmen Licht. Wir passieren kleine Dörfer, deren Name für die Spitzenerzeugnisse burgundischer Weine stehen: Meursault, Baume oder Pomerol. Es ist eine Reise durch die Welt der Genüsse. Heute morgen in der Welthauptstadt des Weißweins, in Chablis, aufgewacht und auf den Weg gemacht, werden wir heute abend in der Welthauptstadt des Senfes nächtigen, denn keiner ist besser und aromatischer als der moutard dijonais. Morgen wartet dann auf uns, um die kleine elitäre Reise durch das Land der lukullischen Kostbarkeiten fortzusetzen, so etwas wie die Welthauptstadt des Huhns auf uns. Bourg-en-Bresse nämlich, von wo aus es Richtung Savoyer Alpen geht. Bresse-Hühner mit moutard dijonais, dazu ein trockener Chablis: Warum eigentlich noch die Tour neben all diesen Wohltaten für unsere Geschmacksnerven. Zumal es – stilgerecht auf einer der letzten Etappen – am Rande des Bordelais gelegen, auch noch durch Cognac geht.

Heute ist ein historischer Tag im Radsport, wenngleich auch ein sehr trauriger. Vor 40 Jahren, am 13. Juli 1967, starb der Engländer Tom Simpson kurz vor dem Gipfel des Mont Ventoux in der Provence. Der 29-Jährige war voll aufgeputscht mit Amphetaminen und einem giftigen Cocktail aus Aufputschmitteln, als sein Körper bei mehr als 40 Grad oben auf dem Haupt des kahlen Riesen kollabierte. Simpson stand damals übrigens in Diensten des französischen Autobauers Peugeot, die leisteten sich zu jener Zeit ein eigenes Team für und in der Tour de France. Heute haben sich die einheimischen Autobauer weitest gehend zurück gezogen aus dem Sponsoring der Grande Boucle. Weder Renault, noch die beiden zum französischen PSA-Konzern gehörenden Marken Citroën oder Peugeot tauchen irgendwo in offizieller Funktion auf.

Unser Teilstück heute am Freitag, dem 13., ist zwar nicht die dreizehnte Etappe, aber gestern abend haben wir eine SMS des Pressedienstes des Teams Gerolsteiner erhalten: Deren Begleitfahrzeug geht als dreizehntes Auto (das richtet sich nach der Platzierung der Teams) mit der Nummer 13 auf die Strecke. Im Kollegenkreis wird natürlich gefrotzelt: Um 13.13 Uhr hat Markus Fothen aus dem Gerolsteiner-Team einen Platten und fällt weit zurück. Aber Journalisten sind nun einmal ein bisschen spleenig und mitunter auch ein wenig abergläubisch.

Ich wünsche Ihnen ein schönes und sonniges Wochenende, so wie es hier in Dijon heute morgen der Fall ist.

Ihr Jürgen C. Braun

Bilder: Jürgen Burkhardt

Fotoerläuterungen

Immer dabei, das Gelbe Trikot (hier der Schweizer Fabian Cancellara und Begleit-Motorräder aus dem Hause BMW. Die Bayern gehören seit Jahren zum Erscheinungsbild der Tour).

Die Fans schließen alle mit ein: Die besten Wüsche begleiten die Fahrer auf den Etappen der körperlichen Grausamkeiten

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