Erste Erfahrungen: Jeep Commander

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Weite Ebenen, unbewohnte Wildnis und ein raues Klima: Die Spielwiese für den neuen Jeep Commander darf gerne etwas martialischer ausfallen. Der kantige US-Boy mimt den harten Marine und verblüfft bei ersten Ausfahrten rund um ein ehemaliges russisches Militärgelände bei Berlin mit ungewohnt viel Platz. Auf der um 37 Millimeter verlängerten Plattform des Nobel-Offroaders Grand Cherokee entstand der erste Jeep mit 3 Sitzreihen und sieben Sitzplätzen. Die Plätze der Reihen zwei und drei lassen sich zugunsten von einem größeren Kofferraumvolumen (212 bis zu 1.940 Liter) einfach umklappen.

Trotz des kantigen, fast schon urwüchsigen Aussehens, und der grundsätzlichen Eignung fürs Grobe, dient dieser Jeep nicht dem optimierten Truppentransport ins feindliche Hinterland, sondern Fahrten von A nach B über zivile Straßen. Hauptsache, die Insassen fühlen sich ein wenig wie Befehlshaber auf einem Kommandostand und alle anderen Verkehrsteilnehmer sind Befehlsempfänger. Dazu passt der ebenfalls militärische Name Commander ganz gut. Besser jedenfalls als das im Interieur verklebte Holzimitat, das vergeblich die Brücke zwischen Militärlook und traditionellem europäischem Geschmack zu treffen versucht. Über Geschmack lässt sich eben trefflich streiten, so man denn welchen hat.

Technisch geht Jeep auf Nummer sicher. Allradantrieb, Elektronik und Bodengruppe stammen vom bewährten Grand Cherokee. Damit kann man mit dem Commander getrost durch Gelände fahren. Sand, Matsch oder andere abwegigen Überraschungen meistert der Jeep mit Bravour. Bis zu 3,5 Tonnen darf der Wagen an den Haken nehmen und eignet sich somit auch prima als Zugmaschine für Pferd oder Boot.

Den Diesel-Motor liefert Mercedes. Der 3,0 Liter V6 Selbstzünder hat seine Eignung für gleichermaßen kräftigen, wie komfortablen Vortrieb bereits in diversen Fahrzeugen des Konzerns unter Beweis gestellt. Die Kraftübertragung erfolgt hier per Fünfstufen-Automatik und dem bewährten Quadra-Drive Allradantrieb. Mit 160 kW/218 PS und einem maximalem Drehmoment von 510 Newtonmetern ist er für europäische Verhältnisse die erste Wahl. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 191 km/h. Gleichwohl bietet Jeep Kunden mit einem besonders innigen Verhältnis zu ihrem Tankwart einen 5,7 Liter V8 Hemi mit 326 PS und einen 4,7 Liter V8 mit 231 PS an. Während der Diesel im Schnitt 10,8 Liter konsumiert, verarbeiten die Benziner je 100 Kilometer 15,5 beziehungsweise 14,8 Liter Benzin in Vortrieb. (Spitze: 189 und 208 km/h)Bleibt nur noch abzuwarten, ob die Passanten am Straßenrand auch schön stramm stehen, wenn der Commander vorbei gleitet.

Text: Günter Weigel

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