Mercedes-Benz: SLK trotzt Minustemperaturen

AIRSCARF heißt das Feature, mit dem Mercedes-Benz es den SLK-Fahrern möglich macht, auch bei niedrigen Temperaturen oben ohne zu fahren und dabei im Warmen zu sitzen. Der Name AIRSCARF steht für eine Kopfraumheizung, die exklusiv für den SLK angeboten wird. Übersetzt heißt der Name Luftschal, und so vergleicht Mercedes-Benz die Wirkung auch mit der eines unsichtbaren Schals, der Kopf, Hals und Nacken warm hält.

Ein Gebläse saugt Luft aus dem Innenraum des Sportwagens an und führt sie durch ein elektrisches Heizelement mit rund 200 Watt Leistung. Von dort gelangt die warme Luft über einen Kunststoffkanal bis in die Kopfstütze, wo sie aus einer speziellen, zur Fahrzeugmitte gerichteten Belüftungsöffnung strömt. Auf diese Weise gelangt die Wärme ganz nah an Fahrer und Mitfahrer.
Mit einer Wärmekamera hat Mercedes-Benz die Wirkung des (übrigens patentierten) AIRSCARF untersucht: Die Wärmestrahlung von Personen oder Gegenständen. Das Prinzip: Oberhalb des absoluten Nullpunktes von minus 273 Grad Celsius strahlt grundsätzlich jedes Objekt Wärme ab – auch Eiswürfel oder Schneebälle. Diese thermische Energie ist infrarotes Licht mit einer Wellenlänge, die das menschliche Auge nicht wahrnehmen kann. Je höher die Temperatur des Gegenstandes, desto intensiver seine Infrarotstrahlung. Auf diesem physikalischen Grundprinzip beruhen die AIRSCARF-Tests der Mercedes-Ingenieure mit der Thermografie-Kamera. Ihre hochempfindliche Optik tastet Fahrerin, Sitzlehne und Teile des SLK-Innenraums ab und macht Wärme sichtbar: Zonen mit hoher Wärmestrahlung erscheinen auf dem Kontrollmonitor in Rot, Violett und Weiß, während kühlere Bereiche grün oder gelb erscheinen. Die Farben Dunkelblau und Schwarz kennzeichnen hingegen Bereiche, wo die Temperatur am geringsten ist.

Das Heizelement in der Rückenlehne basiert auf der modernen PTC-Technik (Positive Temperature Coefficient): Keramikteilchen werden mit Strom versorgt, erhitzen sich dabei sekundenschnell und geben anschließend kontinuierlich Wärme ab. Vor Überhitzung schützt sich die Heizkeramik, indem sie ihre Oberflächentemperatur selbst überwacht und die Leistungsaufnahme bei Bedarf automatisch verringert. Die Heizwirkung bleibt dennoch konstant.

AIRSCARF startet auf Knopfdruck und wird bis 120 km/h je nach Außentemperatur und Fahrtempo gesteuert, so dass die Kopfraumheizung in jeder Situation die bestmögliche Warmluftverteilung erreicht. Oberhalb dieser Geschwindigkeit arbeitet das System mit einer konstanten Einstellung. Per Tastendruck an der Mittelkonsole können Fahrer und Beifahrer die Wärmezufuhr auch individuell in drei Stufen einstellen.

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