Lancia: Viele Siege bei der „Monte“

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Morgen beginnt an der französischen Riviera die Rallye Monte Carlo. Die Marke Lancia hat mit ihren Rallyeboliden viele Erfolge bei der Königin der Rallyes eingefahren. Dreizehn Mal siegten Teams des italienischen Herstellers bei der Monte, wie sie von den Fans kurz genannt wird. 1954 erhielt Grand-Prix-Pilot Louis Chiron (Lancia Aurelia GT) zum ersten Mal den Siegerpokal aus den Händen von Fürst Rainier. 1972 feierte Sandro Munari den ersten seiner insgesamt vier Monte-Siege (Lancia Fulvia HF 1600 und drei Mal Lancia Stratos). Damit ist der Italiener – zusammen mit Walter Röhrl und dem Finnen Tommi Mäkinen – Rekordhalter. Zwischen 1987 und 1992 war der Lancia Delta fünf Mal das Fahrzeug des Siegers – der Turiner Allradler ist noch immer das erfolgreichste Modell in der Geschichte der Rallye Monte Carlo.

Am Anfang stand die Idee, ein im Radsport bereits etabliertes Prinzip mit einer Autorallye auszuprobieren. Alexandre Noghès, Vorsitzender des illustren Clubs Sport Automobile Vélocipédique Monégasque, lud 1911 zum ersten Mal die Automobilisten Europas zu einer Sternfahrt nach Monte Carlo ein. Heute ist die einst relativ gemütliche touristische Fahrt die älteste und mit Abstand berühmteste Rallye der Weltmeisterschaft. Ein Sieg bei der Rallye Monte Carlo gilt noch immer mindestens genauso viel wie der eigentliche WM-Titel.

Traditionell eröffnet die Kurvenhatz rund um das Fürstentum an der Cote d'Azur die Weltmeisterschaftssaison. Vom 20. bis 22. Januar 2006 geht es in den Seealpen zum 74. Mal um den prestigeträchtigsten Sieg der Rallyewelt. Doch Siege bei der Rallye Monte Carlo sind nur die Spitze des Eisberges in der Erfolgsbilanz von Lancia. Mit insgesamt 74 Siegen bei Weltmeisterschaftsrallyes steht die Marke auch mehr als zehn Jahre nach dem Ausstieg aus dem Rallyesport mit weitem Abstand an der Spitze der Bestenliste. Zehn Mal errang das Turiner Werksteam den Titel in der Hersteller-Wertung (offiziell eingeführt 1973), darunter von 1987 bis 1992 sechs Mal in Folge. Auch das ist ein einsamer Rekord. Der Italiener Miki Biasion (1988 und 1989) und der Finne Juha Kankkunen (1987 und 1991) holten insgesamt vier Titel in der erst 1979 eingeführten Fahrer-Weltmeisterschaft. Hätte es zuvor bereits einen offiziellen Fahrertitel gegeben, hätte ihn Sandro Munari weitere zwei Mal (1974 und 1976) gewonnen. Ergänzt wird die Erfolgsbilanz von Lancia durch 14 Europameistertitel und unzählige nationale Meisterschaften.

Auch in Deutschland feierte Lancia Erfolge, 19 Siege in der Meisterschaft gehen auf das Konto der Turiner Marke. 1978 verpasste Walter Röhrl (Lancia Stratos) trotz vier Laufsiegen während der Saison den Titel knapp. 1990 war es dann soweit – Ronald Holzer (Lancia Delta integrale 16V) krönte sich mit ebenfalls vier Laufsiegen zum Deutschen Rallyemeister.
Die Ingenieure des Lancia Werksteams verstanden es dabei stets, nicht nur schnelle, sondern auch besonders schöne Fahrzeuge zu konstruieren. Gut erhaltene oder restaurierte Lancia Fulvia, Lancia Stratos, Lancia Rally 037 oder Lancia Delta integrale sind noch heute die Stars bei jeder historischen Rallye. Auch für Armin Schwarz, mit 15 Jahren Weltmeisterschaftsteilnahme nach Walter Röhrl Deutschlands erfolgreichster Rallyefahrer, gibt es auf die Frage nach seinem Lieblingsrallyeauto nur eine Antwort: der Lancia Stratos.

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