Erste Erfahrungen: Citroën C3 mit Stop&Start-Automatik

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Sparsame, wirtschaftliche, aber auch leistungsstarke und saubere Dieselmotoren halten auch in der Welt der Kleinen und Kleinsten immer mehr Einzug. Vor allem bei den Franzosen, wo einst die Wiege des Dieselpartikel-Filters stand. Demzufolge hat sich jetzt auch die PSA-Marke Citroën an diesen Auftrag und diese Entwicklung gehalten und bietet den Bestseller C3 in vielerlei Hinsicht überarbeitet und auch mit einem kräftigen Dieselmotor an. Neben dem neuen 110 PS starken Selbstzünder ist eine optionale Stop&Start-Automatik für den 1,4 Liter mit Sensodrive die wichtigste Neuheit.

Der C3 ist ein wichtiger Baustein der jüngsten Erfolgsgeschichte der traditionsreichen Marke mit dem Doppelwinkel. Von den knapp einer Million C3, die in den vergangenen drei Jahren über den Ladentisch gingen, wurden allein in Deutschland über 40.000 Einheiten verkauft. Doch die Gallier sind – den Spuren der eigenen Vorfahren der Herren Asterix und Obelix folgend – weiter recht gefräßig. Gut 25.000 Stück sollen heuer auf diesen Wert noch mal drauf gepackt werden. Und weil der C3 sich als wahre Verkaufsmaschine heraus kristallisierte, wurde an diesem noch mal gefeilt und es gab schon ein bisschen mehr als nur den neuen Antrieb.

Da ist zunächst einmal der optische Auftritt: Neuer Grill, vergrößerter Lufteinlass, dadurch rutschte das Nummernschild etwas nach unten. Der Armaturenträger im Interieur ist – dem deutschen Kundenwunsch entsprechend – nun völlig in Schwarz gehalten. Dazu gibt's überall ein bisschen mehr Alu, ein wenig mehr hochwertig anmutendes Material. Tacho, Tankanzeige und noch ein par Kleinigkeiten wurden optisch abgestaubt, irgendwie sieht alles jetzt ein wenig harmonischer aus. Und weil's so gut gelungen ist, will Citroën den neuen Innenlook demnächst auch den Modellen C2 und C3 Pluriel verpassen.

Ein paar Muskeln mehr unter der Haube machen zusätzlich Lust auf den C3 (nicht nur) im Dieselgewand. Der Diesel 110 HDi FAP und der VTR sind straffer abgestimmt als die schwächeren Ausgaben und erhielten zudem eine direktere Lenkung. Breitere Schweller und Radhäuser tragen zu diesem Auftritt bei. Unsere ersten Erfahrungen vermittelten uns den Eindruck, dass der Selbstzünder auch dank seiner 260 Newtonmeter Drehmoment keine Puste verliert, um den Kleinwagen auf Trab zu bringen. Dagegen giert der Benziner nach Drehzahl, um im wahrsten Sinn des Wortes in die Gänge voran zu kommen. Im Drittelmix soll sich der Diesel nach Hersteller-Angaben mit 4,5 Liter begnügen, der Benziner schluckt auf diesem Weg angeblich 6,2 Liter Super. Das macht sich natürlich bei den Preisen bemerkbar und relativiert sich demzufolge etwas: Den Diesel gibt's ab 18.490 Euro in der Ausstattung Comfort, den Benziner dagegen in der VTR-Variante bereits ab 16.690 Euro.

Citroën, neuen technischen Spielereien und Errungenschaften nie abgeneigt, stellt mit der Stop&Start-Automatik im C3 1,4 Sensodrive erneut seine Innovations-Freudigkeit unter Beweis. Dabei schaltet ein Startergenerator von Valeo mit einer Leistung von zwei kW den Motor automatisch ab, wenn das Fahrzeug sich mit weniger als 6 km/h vorwärts bewegt oder gar hält – und startet wieder, wenn der Fahrer die Bremse löst. Für den notwendigen Ausgleich bei Energieschwankungen sorgt eine Zusatzbatterie. Ein intelligentes Strommanagement geht auf elektrische Verbraucher im Fahrzeug ein, so dass die Batterie nicht mehr als nötig belastet wird. Sollte es nötig sein, wird der Motor gar nicht abgeschaltet. Auch hier bestätigen unsere ersten Eindrücke: Das Ding funktioniert. Citroën hat die Automatik in London und Paris von unabhängigen Sachverständigen auf Herz und Nieren prüfen lassen. Heraus kam dabei, dass mit dieser Stop&Start-Automatik bei Fahrten in der Metropole mehr als ein Viertel an Verbrauch eingespart werden kann. Relativiert man das auf unsere Verhältnisse, dürfte sich ein Sparpotential von knapp zehn Prozent ergeben.

Überarbeitet wurde auch das halbautomatische Sensodrive-Getriebe, das jetzt etwas weicher schaltet. Wer den Automatikmodus wählt, kann über die Schaltpaddel am Lenkrad manuell eingreifen, nach einiger Zeit kehrt die Elektronik wieder in den Automatikmodus zurück. Was kostet das Ganze? Für Stop&Start-Automatik in Verbindung mit dem 1,4-Liter-Motor (88 PS) und Sensodrive sind mindestens 16.490 Euro fällig. Der Einstieg in die C3-Welt kann dagegen bereits bei 12.190 Euro losgehen.

Text: Jürgen C. Braun

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