Es sind zwar keine rosigen Zeiten, die die Hersteller von Wohnmobilen und Wohnanhänger erwarten, aber die Prognosen für das nächste Jahr können sich durchaus sehen lassen. Vor allen Dingen der Markt für Reisemobile hat sich allen Steuerdiskussionen zum Trotz positiv entwickelt. Im vergangenen Jahr wurden in Europa mehr als 73.000 Reisemobile verkauft, davon allein in Deutschland fast 20.000 Einheiten. Beim Thema Wohnanhänger sind die Verkaufszahlen europaweit zufrieden stellend, wenn auch in den traditionell starken Ländern wie Deutschland oder den Niederlanden die Verkaufszahlen zurückgehen. So rechnet man in der Branche auch für dieses Geschäftsjahr insgesamt mit steigenden Umsatzzahlen, die besonders durch den Export getragen werden.
Für den Erfolg investieren die Hersteller der mobilen Urlaubswohnungen in die Modernisierung ihrer Produktionsanlagen und erweitern und verbessern kontinuierlich ihr Produktangebot. Neue Grundrisse, kindgerechtere Einrichtungen, neue Winterpakete und mehr Komfort heißen die Zauberworte für die Modellpflege für die laufende Saison.
Bei Hymer und seinen Konzernmarken Bürstner und Dethleffs stehen die Zeichen der Zeit auf bunt. Neue Farben sollen Leben ans und ins mobile Zuhause bringen. Dominierten früher die Klassiker Weiß, Beige und Silber das Außendesign, leuchten die Fahrzeuge nun auch in Rot oder Blau. Im Inneren ist die Farbauswahl der Polster fröhlicher geworden. Bei Bürstner denkt man auch an den Nachwuchs und deren Neigung mit schokoladigen und klebrigen Fingern widerstandsfähige Spuren zu hinterlassen. Für seine neuen Wohnwagenreihen Belcanto und Trecanto gibt es nun gegen Aufpreis Microfaser-Polsterbezüge, die unempfindlich gegen solche Attacken sein sollen. Wohlklingende Namen ersetzen bei Bürstner ab sofort die etwas sperrigen bisherigen Buchstaben-Bezeichnungen der Modellreihen. So hören die Reisemobile nun auf Marano, Aviano, Solano, Argos und Levanto. Bürstner bietet insgesamt neun verschiedene Reisemobilreihen mit 43 verschieden Versionen, die auf Basis von Fiat Ducato, Renault Master oder Iveco Daily aufgebaut werden.
Bei Dethleffs baut man nach zehn Jahren Pause wieder auf dem Ford-Transit-Chassis auf und präsentiert damit eine Produktfamilie Fortero, die aus fünf Alkoven, drei halbintegrierten und fünf teilintegrierten Modellen besteht. Erstmals können die Neuen auf dem Caravan Salon in Düsseldorf besichtigt werden. Ebenfalls dort können die Besucher den Dethleffs Wintercaravan Camper Snow bestaunen. Mit ihm macht auch das Campen bei Minusgraden Freude, denn dank Fußbodenheizung, sehr guter Isolierung und gut durchdachten Grundrissen kommt hier erst gar nicht der Gedanke an Frostbeulen auf.
Bei Hymer kommt man zukünftig auch mit Ford besser an. Das neue Reisemobil Hymer Van ist für zwei Personen gedacht und eignet sich durch seine kompakten Außenmaße für Städtetouren und Kurzurlaube. Ab 35.900 Euro beginnt hier das Freizeitvergnügen.
Text: Elfriede Munsch