Buchtipp der Woche

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Joachim Kramp: Hallo! Hier spricht Edgar Wallace. Erweiterte Neuausgabe.Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag; 29,90 Euro.

Die erste Auflage war 1998 schnell vergriffen, und für die inzwischen dritte ließ sich Joachim Kramp genügend Zeit, um weitere Informationen einfließen zu lassen und die Bildausstattung noch üppiger zu machen. So viel Interesse für die Verfilmungen der Krimis von Edgar Wallace in den fünfziger und sechziger Jahren mag zunächst verwundern, ist aber bei näherer Betrachtung durchaus logisch.

Wallace-Stoffe funktionieren stets nach bewährtem Rezept: Es geht darum, ein Verbrechen aufzuklären, und diese Aufklärung vollzieht der Leser mit. Edgar Wallace leuchtet keine psychologischen Hinter- oder Abgründe aus, er verwischt auch keineswegs die Grenzen zwischen Böse und Gut. Stattdessen beherrscht er die Kunst des ausgeklügelten Nervenkitzels.

Eine nicht minder hohe Kunst ist es, das filmisch umzusetzen. Diese Umsetzungen hat Wallace-Spezialist Joachim Kramp sorgsam dokumentiert und damit ein Stück Film- und Fernsehgeschichte festgehalten. In diesen Filmen spielte mit, wer als Schauspieler Rang und Namen hatte. Manche Darsteller sind – zu Unrecht – heute vergessen, etwa der Schauspieler Günther Stoll, der 1977 mit 52 Jahren plötzlich verstarb. Andere haben sich mit Edgar Wallace ihre ersten Verdienste als Darsteller erworben, wie Klaus Kinski, der zu Wallace-Zeiten übrigens nur vor der Kamera den Bösewicht gegeben haben soll.

Der Frosch mit der Maske, Der Bucklige von Soho, Die Tote aus der Themse -bereits die Titel verraten, worum es da geht: um Spannung, nichts als Spannung. Und ganz so historisch wie die Schwarz-Weiß-Fotos vermuten lassen, ist diese Dokumentation gar nicht: Die Filme werden noch heute gerne ins Programm genommen, wenn es darum geht, einen richtigen Straßenfeger zu bringen.

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