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Max Mutzke: Max Mutzke (Rare/Warner)

Es gibt Menschen, die als Überzeugungstäter gegen alle Trends schwimmen – und damit Erfolg haben. Max Mutzke ist so einer: Mit 22 bewirbt er sich, mehr aus Jux als im Ernst, bei Stefan Raab, weil der per Fernseher seinen Superstar für den Grand-Prix-Vorentscheid 2004 sucht. Dort überzeugt er erst Joy Fleming (die im Urteil über Kolleginnen und Kollegen nicht gerade zimperlich ist, sich von Max aber schlichtweg begeistern läßt), dann ein großes Publikum (das ihn mit überwältigender Mehrheit Grand-Prix-würdig findet). Im Finale setzt er sich dann mit über 90 Prozent Stimmen gegen die Mitbewerber von Scooter durch und hat das Ticket nach Istanbul in der Tasche: Ein Typ mit spärlichem Haarwuchs und schwarzem Rollkragenpulli, der auf einem Hocker sitzt und beim Singen die Augen schließt, weil er sich so am besten aufs Singen konzentrieren kann. Showeffekte? Gleich null.

Aber diese Stimme! Lupenreiner Soul vom Feinsten. Das weiß auch Stefan Raab, der Max unter seine Fittiche nimmt und selbst – wie nebenbei – die glaubwürdige Wandlung vom Showflegel der Nation zum Musik-Mogul mit Top-Talent für Talente vollzieht. In Istanbul schließlich schafft Max beim teilnehmerreichsten Songwettbewerb der Geschichte in einem Jahrgang, der überwiegend auf Showeffekte setzt, einen respektablen achten Platz.

So einer sollte doch eigentlich Vollgas geben. Tut Max auch, aber nicht in Richtung Showgeschäft: Erst holt er sein Abitur nach, dann läßt er sich mit der ersten Langrille Zeit. Keineswegs verheizen lassen soll er sich, hat Stefan Raab seinem Schützling schon längst geraten. Und Max hat sich dran gehalten.

Nun also Max Mutzke. Der Name klingt, wie der Rollkragenpulli aussieht: völlig unspektakulär. Paßt, weil alle Aufmerksamkeit auf die Stimme gelenkt wird. Ein souliger, hörenswerter Song-Mix und nicht bloß ein eilig zusammengeschustertes Album, weil einem Single-Hit eben ein solches zu folgen hat. Stattdessen eine kleine und feine Zusammenstellung. Wie gesagt, manche Typen schwimmen erfolgreich gegen alle Trends. Und tun gut daran.

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