CD-Tipp der Woche

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Brian Wilson: Gettin' It Over My Head (WSM)

Brian W…er? Doch, ja, es ist DER Brian Wilson, der hier ein neues Album vorlegt. Hat er vor nicht all zu langer Zeit schon mit einer Live-Aufnahme für Aufsehen gesorgt, dürfte das Staunen jetzt auch nicht viel geringer sein. Denn es ist schon ein kleines Wunder, dass der Mann noch lebt. Drogenexzesse, Depressionen – es gibt wohl so gut wie nichts, was der inzwischen 62jährige ausgelassen hat. Für die ganz großen Hits der Beach Boys ist deren früherer Frontmann Wilson ebenso verantwortlich wie für das schon legendäre Album Pet Sounds. Und nun klingt sein neues Album, als wäre er allerhöchstens 40 und hätte seinen Weggefährten nur eben mal für einen netten Alleingang tschüs gesagt.

Aber halt – von einem Alleingang zu sprechen, das wäre für diejenigen, die an Gettin' It Over My Head mitwirkten, eine Beleidigung. Wilson rief, und Größen wie Paul McCartney, Eric Clapton und Elton John kamen gerne. Und das Resultat klingt schlicht und ergreifend frisch und erfrischend.

Fast wäre man versucht, von einem Alterswerk zu sprechen. Die Jahreszahl legt es nahe, aber die Bezeichnung würde der Musik nicht gerecht. In Interviews gibt sich Wilson durchaus bedächtig und altersweise. An seine bewegte Vergangenheit erinnert auf diesem Album etwas ganz anderes – ein Duett mit seinem Bruder Carl. Ihn hat Brian inzwischen überlebt, die hier enthaltene Aufnahme wurde schon Jahre vor Carls Tod im Studio eingespielt.

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