CD-Tipp der Woche

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The Windows: Meet The Windows und How do you do – die deutschen Hits(beide: MCP)

Der Retro-Boom macht vor der Pop-Musik nicht Halt: Fast zeitgleich zum Mouth & MacNeal-Revival erscheinen nun zwei CDs jenes Duos, das den beiden Holländern 1972 den ganz großen Erfolg in Deutschland zunächst streitig machte: The Windows galten als deren deutsches Pendant. Ein hinkender Vergleich, denn die weibliche Hälfte, Jeannie McKinley, war Schottin. Und wenn Sie den Namen Windows bisher ausschließlich mit der PC-Welt assoziierten, der Mann auf dem Cover Ihnen dennoch bekannt vorkommt, so ist das kein Widerspruch. Es ist niemand anderes als Peter Petrel (jaja, der mit der Hamburger Deern).

How do you do war also in Deutschland das ganz große Ding von Petrel/McKinley. Hello-A ging dann ganz an Mouth & MacNeal, und die Jahre 1972 und 1973 verbrachten beide Duos in friedlicher Koexistenz, zur Freude zahlreicher Fans. (Privat sollen sich die vier übrigens gut verstanden haben). Die Windows hatten mit Tell Me Baby, Hast du keine anderen Sorgen, …und dabei lieben wir uns zwei, Working Out Your Troubles noch einige Anschlusstreffer. Wiederhören macht Freude.

Peter Petrel machte sich in der Nach-Windows-Zeit einen Namen als Stimmungskanone. Dabei fuhr er immer zweigleisig, denn der Mann hat seit jeher auch ein Faible für den Jazz und Swing. Auch davon zeugt die wiederveröffentlichte CD Meet The Windows, die z.B. eine interessante Cover-Version des River Deep, Mountain High enthält. Schön, wenn einer die (musikalischen) Dinge nicht so verbissen sieht, sondern sich als Pendler zwischen den Richtungen versteht.

Um Jeannie McKinley ist es still geworden, Peter Petrel ist heute teils solo, teils in Begleitung unterwegs. Zum Beispiel mit seiner aktuellen Band, den Swinging Petrels. Ein musikalisches Urgestein, das auch die Hamburger Szene mitbegründet hat und zu dessen Weggefährten Leute wie Udo Lindenberg, Marius Müller-Westernhagen, Otto Waalkes, Gottfried Böttger, Berry Sarluis, Hans Scheibner… und… und… und… gehören.

Und so, wie es hier nachzuhören ist, fing das alles mal an, mit Liedern, die spätestens nach dem zweiten Hören zum Mitsummen animieren und gute Laune nahezu garantieren. Also zwei ideale CDs, wenn längere Autofahrten anstehen und Staugefahr nicht ausgeschlossen werden kann.

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