Erste Erfahrungen Mitsubishi Lancer EVO VIII – Der Ritt auf dem Stachel

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Das Wichtigste für den Freund schneller sportlicher Autos zuerst: Den neuen EVO VIII, Basis für die Rallye-Weltmeisterschaft, gibt es jetzt beim Händler, wie jeden anderen Mitsubishi auch. Er hat eine ganz normale Allgemeine Betriebserlaubnis (Einzelabnahme entfällt), die Dreijahresgarantie und erfüllt die Abgasnorm Euro 3. Mit 38.490 Euro ist das absolute Spaßauto auch noch um 5.000 Euro preiswerter als der Vorgänger. Positive Signale!

Einem solchen Geschoss wie dem EVO-Lancer nähert man sich natürlich mit Respekt. Gesehen hat man die Granate ja schon, in Kriegsbemalung und Rallyetrimm bei der Rallye Monte Carlo oder in Schwedens verschneiten Wäldern. Am Steuer drehten dann echte Profis wie Gilles Panizzi oder Kristian Solberg, verpflichtet von der Mitsubishi-Motorsportabteilung für die Jagd auf Weltmeisterschaftspunkte.
Jedoch, was soll's, mutig ans Steuer, schließlich ist der Lancer EVO VIII auch nur ein Auto. Was für eins, das wird schnell beim Starten des Motors klar. Sonor und brummig klingt es unter der Motorhaube. Zwei Liter Hubraum hat der Leistungssportler, der auf den schmucklosen Namen 4G63 hört. Seine maximale Power von 195 kW/265 PS erreicht er bei 6.500 Motortouren. Wo die Musik spielt, wird klar beim Drehmoment. 355 der beliebten Newtonmeter wuchtet der Vierzylinder-Vierventiler zum Allrad-Antrieb, mächtig befeuert von einem Turbolader. Elastizität in allen Drehzahlbereichen ist das Stichwort, oder, wie der Rallyefahrer sagt, immer Dampf an der Kelle. Bei einem ersten Proberitt auf den kurvigen Straßen aus dem Rheingau in Richtung Taunus ging es jedenfalls mächtig voran. Der Turbobums reißt den EVO VIII regelrecht nach vorne. Hier nutzt natürlich auch die Erhöhung des thermischen Wirkungsgrades einiges. Der Fahrer kann bei der Dreidüsen-Ladeluft-Wasserkühlung zwischen Automatik und manuell wählen und so zusätzlich Motorleistung abrufen – der Sport lässt schön grüßen. Für die Technik-Freaks: Durch den Einsatz von Aluminium an den Ventiltrieb-Komponenten und weiteren Maßnahmen wurde am Motor 2,5 Kilo Gewicht eingespart, reduziert wurde auch die Massenträgheit und innere Reibung des Ventiltriebes.

Die Kraft muss auf die Fahrbahn, soviel ist sicher. Mit dem Allradantrieb des EVO-Lancers ist das auch bei wirklich zügiger Fahrt kein Thema. Asphaltbänder lassen das Fahrzeugheck bei hohen Kurvengeschwindigkeiten schon mal ganz sanft zum Straßenrand hin drängen, doch in Sekundenbruchteilen ist der Grip wieder da. Auf Schotter muss schon die Vernunft walten, wenn es sich um die eigene Courage dreht – es geht tierisch vorwärts. Das Auto fährt wie auf Schienen, schnell und schneller. Aber schließlich soll der Lancer ja wieder zurück zu Mitsubishis nettem Testwagen-Chef. Auch hier die Technik: AWC heißt das Antriebssystem und umfasst die Antriebsmoment-Regelung zwischen den Vorderrädern, das aktive Mitteldifferenzial, die Giermoment-Regelung und das Sports-ABS.
Das Fahrwerk hat drei Wahlstufen, Asphalt, Schotter und Schnee sind im Angebot. Es versteht sich, dass der Lancer alles andere als eine Sänfte ist. Wer hier einsteigt will den absoluten Kontakt zur Fahrbahn, in jeder Situation. Und den hat er, soviel sei gesagt. Und wenn es mal wirklich eng wird, die 320-mm-Bremsen vom Spezialisten Brembo verzögern herzhaft, da drängt der Körper richtig in die Gurte.

Die Testtour ist beendet, der Zündschlüssel wieder beim Testwagenchef. Kühl wird es um das Rückgrat, Schweiß hat sich unterm Hemd gebildet. Dabei hat doch nur das Auto gearbeitet, oder? Dazu ein wirklich schöner Satz aus der Pressemeldung von Mitsubishi: Der Mitsubishi Lancer EVO VIII ist ein Automobil für Puristen, das selbst kurze Wege zu großen Zielen macht!

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