Bosch: ESP wird in Produktpalette aufgefächert

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Bisher schützte es den Autofahrer vor allem vor dem Schleudern, bald kann es noch mehr: Das Elektronische Stabilitäts-Programm von Bosch wird in eine Palette von Produkten aufgefächert – skalierbar in der Leistungsfähigkeit. Demnächst gibt es also nicht mehr nur ein ESP, sondern eine Reihe von ESP-Erzeugnissen. Das kündigte Günter Plapp an, bei Bosch im Bereichsvorstand Chassissysteme für die Entwicklung verantwortlich. In das neue ESP-Konzept lassen sich, so Plapp, Sicherheits- und Komfortfunktionen kostengünstig integrieren, die in den nächsten Jahren serienreif werden.

Plapp nannte dazu einige konkrete Beispiele: So wird schon in die Klasse der mittleren und kompakten Fahrzeuge das ESP mit Hill Hold Control Einzug halten. Eine Funktion, die das ungewollte Rückwärtsrollen beim Anfahren am Berg verhindert. Realisieren lässt sie sich mit dem heute gängigen ESP. Andere Komfortmerkmale setzen jedoch eine erweiterte Technik voraus. Voraussichtlich in zwei Jahren könnte das ESPlus serienreif sein. Darin sind Funktion wie Brake Disc Wiping und Electronic Brake Prefill enthalten. Das eine nützt bei starkem Regen: Es legt regelmäßig die Bremsbeläge leicht an die Scheiben an, um dort den störenden Nässefilm zu verdrängen. Das andere reagiert, wenn der Fahrer ruckartig vom Gaspedal geht: Es legt daraufhin die Bremsbeläge sofort an die Scheiben an, um bei einer möglicherweise folgenden Notbremsung den Anhalteweg zu minimieren.

Für Fahrzeuge der Ober- und Luxusklasse wird Bosch die höchste Ausbaustufe der neuen Produktpalette anbieten – mit Zusatzfunktionen wie Soft-Stop und Stop-and-go. Das System baue zwar auf einem konventionellen Bremssystem auf, doch ließen sich auf elektrohydraulischem Weg, also by wire, alle Komfortfunktionen ohne aufwändige und kostenintensive Bordnetzmaßnahmen ausführen.

Deutlich fortgeschritten sei auch der Ansatz, ESP mit einer aktiven Lenkung zu verbinden. Dessen stabilisierende Wirkung wird sich durch direkte und selbsttätige Lenkkorrekturen weiter verbessern. Noch in diesem Jahr startet die ZF Lenksysteme GmbH, an der Bosch und ZF Friedrichshafen paritätisch beteiligt sind, mit der Serienproduktion einer Überlagerungslenkung. Eingesetzt wird das neue Erzeugnis im Verbund mit dem ESP von Bosch.

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