Test-Tour: Alfa Romeo MiTo Quadrifoglio verde

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Quadrifoglio verde, das Grüne Kleeblatt. Es hat im Hause Alfa Romeo einen ganz besonderen Klang. Quadrifoglio verde, dieser Begriff steht für großartige sportliche Erfolge bei legendären Autorennen der lombardischen Edelmarke. Das Kleeblatt verbindet aber inzwischen auch die Historie mit den besonders sportlich ambitionierten Fahrzeugen der aktuellen Alfa-Modellpalette. Wir fuhren die stärkste Version des neuen Kompaktwagens Alfa Romeo MiTo, das Sondermodell „Quadrifoglio verde, befeuert von einem 170 PS starken Motor, der aus seinen gerade mal 1,4 Litern Hubraum nach dem Down-Sizing-Prinzip jede Menge Energie im oberen Drehzahlbereich auf die Kurbelwelle jubelt. Das Ganze bei einem maximalen Drehmoment von 5500 Umdrehungen.

Einst kennzeichnete das Kleeblatt, dessen Geschichte auf die berühmte Targa Florio zurück geht, die besonders sportlichen Modelle des Hauses. Im Jahre 1922 bekam Alfa-Werksfahrer Ugo Sivocci bei diesem Rennen die Startnummer 13 zugelost. Was für den abergläubischen Piloten nicht in Frage kam. Flugs pinselte also einer seiner Mechaniker ein vierblättriges Kleeblatt als optischen Glücksbringer in einer weißen Raute auf beide Seiten der dunkelroten Motorhaube. Und siehe da: Sivocci gewann die „Targa“ des Jahres 1922. Woraufhin von Stund an alle Werksrennwagen von Alfa Romeo mit dem Quadrifoglio Verde als Glücksbringer an den Start gingen.

Nun hat auch der Lifestyle-Zwerg MiTo ein solches Kleeblatt in einer Sonderauflage bekommen und outet sich damit zu einem Preis von 20.950 Euro als chicer Kraftprotz im Duell mit Mini und Co. Die zur Kraftentfaltung benötigte, obligatorische Zwangsbeatmung per Turbo plus Ladeluftkühler führt zu dem Ergebnis, das vor allem Überholvorgänge mit dem MiTo zu einem Genuss werden lassen, wenn die Nadel des Drehzahlmessers sich dem roten Bereich nähert. Hinzu kommen eine Multipoint-Einspritzung und eine zylinderselektive, elektrohydraulische Ventilsteuerung. Dem nämlichen Prinzip hat Alfa den Namen MultiAir-Technologie gegeben und setzt es auch in der MiTo-Ausgabe mit 135 PS ein. Die neue Technologie soll an die zehn Prozent mehr an Leistung und zudem 15 Prozent mehr Drehmoment ergeben. Gleichzeitig sollen der CO2-Ausstoß und der Kraftstoffverbrauch um gute zehn Prozent gesenkt werden.

Das erfahrenswerte Resultat sind eine Beschleunigung von Null auf 100 km/h in 7,5 Sekunden und eine Maximalgeschwindigkeit von 219 km/h. Wir ermittelten im zweiwöchigen Testverbrauch gerade mal 6,6 Liter Super an Kraftstoff. Eine bemerkenswerte Ausstattungsvariante der gesamten MiTo-Baureihe ist die Fahrdynamikregelung D.N.A. Sie dient nicht etwa den üblichen Tatort-Kommissaren zur Verbrecher-Suche, sondern liefert zwei Maximalwerte beim Drehmoment: In den Stufen „N“ (Normal) und „A“ (All Weather) liegen 230 Newtonmeter bei 2.250 Umdrehungen an, bei „D“ wird der Spaßfaktor des Sportlers mit den kurzen knackigen Schaltwegen erheblich angehoben. Dann nämlich stehen 250 Newtonmeter bei 2500 U/min zur Verfügung.
Unser Mito mit dem kleinen, aber dennoch auffälligen Kleeblatt an der Seite fährt sich wie auf Schienen, vor allem wenn kurvige Landstraßen-Partien zum Ausfahren einladen. Das optionale Dynamic Suspensions-Fahrwerk für einen Aufpreis von 600 Euro mit seinen vier elektronisch geregelten Stoßdämpfern reduziert dann im Zusammenspiel mit der elektronischen Stabilitätskontrolle die Karosseriebewegungen des Fronttrieblers ganz erheblich. Von wegen „in die Knie“ gehen oder ähnliche „grazile“ Bewegungen. Auch beim zügigen Beschleunigen aus engen Kurvenradien heraus ist für genügend Traktion gesorgt. Der ganz in mattes Schwarz eingetauchte Innenraum weist viele Lifestyle-Merkmale auf: Ein Leder-Lenkrad und ein ebensolcher Schaltknauf, ein Carbon-Armaturenbrett, dazu kommen ergonomisch geformte Sitze, weiß beleuchtete Instrumente mit Multifunktions-Display. Zu den wichtigsten Ausstattungsmerkmalen in Sachen „Umweltengel“ gehören eine Schaltpunktanzeige und ein Start-Stopp-System. Für die Sicherheit der Insassen sorgen sieben Airbags, aktive Kopfstützen vorne, das Tagfahrlicht und die dynamische Fahrstabilitätskontrolle VDC.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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