BMW vor Rückkehr in die DTM

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Aus zwei mach drei. Was nach dem Ausstieg des Hauses aus der Formel 1 unter der Leitung von Motorsport-Direktor Dr. Mario Theissen lange gemunkelt wurde, wird jetzt offensichtlich wahr. Der deutsche Autohersteller BMW plant ab dem Jahr 2012 den Einstieg in die weltweit anerkannteste Tourenwagenserie, die Deutsche Tourenwagenmasters (DTM). Damit wollen und werden die Bayern ihrer Rolle als Produzent sportlicher Fahrzeuge weiterhin Rechnung tragen und ihre Klientel in einer renommierten Serie binden.

Der Vorstand der BMW AG hat eine positive Grundsatzentscheidung für ein Engagement des Unternehmens ab der übernächsten Saison getroffen. Dazu müssen von Seiten des DTM-Veranstalters, des Dachverbandes ITR, bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, an denen diese momentan arbeitet. „In Erwartung eines positiven Abschlusses“, so lässt der Hersteller am Freitag in einer Pressemitteilung verlauten, treffe BMW Motorsport „auf der Technikseite entsprechende Vorbereitungen“. Die endgültige Entscheidung über den Einstieg in die DTM soll noch im Verlauf dieses Jahres fallen.

Eine weiterhin wichtige Säule des künftigen Programms seien dabei die Einsätze mit dem BMW M3 GT2 im Langstreckensport. Momentan ist BWM in der VLN-Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring, die aus zehn Rennen auf der Nordschleife besteht, sehr gut aufgestellt und wird auch das 24-Stunden-Rennen am 15. / 16. Mai bestreiten. Wie schon in der laufenden Saison, wird BMW mit diesem Fahrzeug auch 2011 an den Start gehen.

Dr. Klaus Draeger, BMW-Vorstand Entwicklung, wird wie folgt zitiert: Mit der Neuausrichtung unseres Motorsport-Programms nach dem Formel-1-Ausstieg heben wir unsere Präsenz im Produktionswagensport auf eine neue Ebene. Sport- und Tourenwagen aus dem Hause BMW haben überall auf der Welt Erfolge errungen und das sportliche Profil der Marke von Beginn an maßgeblich geprägt. Für uns ist es deshalb nur konsequent, nach dem Abschied aus der Formel 1 zu unseren Wurzeln zurückzukehren und das Engagement in dieser Disziplin auszuweiten.

Der Serie kann neben den beiden alleinigen „Machthabern“ Mercedes-Benz und Audi ein dritter Wettbewerber nur gut tun. Lange genug lebte die DTM – schon in ihrer ersten ursprünglichen Form als Deutsche Tourwangenmeisterschaft – von der Vielfalt der Fahrzeuge, bevor sie für einige Jahre von der damaligen Super-Tourenwagenmeisterschaft (STW) abgelöst wurde und unter neuem Namen mit altem Kürzel, wieder zurück kam. Sollte sich jetzt noch ein Importeur, wie etwa zu seiner Blütezeit Alfa Romeo, zu einem Revirement entschließen, dann würde aus der DTM noch einmal eine Serie nicht nur mit hochwertigem, sondern auch mit vielfältigem (und damit unvorhersehbarem) Motorsport werden.

Nachdem Opel, das lange Jahre zum festen Bestandteil des Rennkalenders gehörte, als Folge der wirtschaftlichen Turbulenzen des Unternehmens sein Engagement in der DTM beendete, blieb im wahrsten Sinne des Wortes nur noch eine „Zwei-Klassen-Gesellschaft“, eben aus Audi und Mercedes-Benz. Nun steht offenbar eine Blutauffrischung mit einem renommierten Hersteller an, der gerade im Kundensport und im Tourenwagensport seine ursprünglichen Stärken sieht. BMW hat die Zeichen der Zeit offenbar noch rechtzeitig erkannt.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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