Das Car-Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen hat einen guten Ruf. Dies verdankt es nicht zuletzt seinem Direktor, Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer. Bei fast allen Fragen rund um das Automobil wird der Wissenschaftler bei den Medien als Experte herumgereicht und hat auch zu vielen Dinge etwas zu sagen.
Eher umstritten sind seine Prognosen zu den erwarteten Rabatten beim Autokauf oder zu Absatzzahlen im Pkw-Markt. Ein Automobilmagazin eines Privatsenders hatte kürzlich die Autohändler zu Dudenhöffers Rabattaussagen befragt. Ergebnis: Von „Er soll mal herkommen und die Autos verkaufen“ bis zu der Feststellung riesiger Dummschwätzer“ war alles dabei.
Jetzt hat die Adam Opel AG den professoralen Aussagen zum Thema Zulassungszahlen des neuen fünftürigen Astra heftig widersprochen: Die Zahlen in Dudenhöffers Bericht seien in keiner Weise nachvollziehbar und spiegelten den tatsächlichen Erfolg des neuen Opel Astra in keiner Weise.
Ein Beispiel: Prof. Dudenhöffer behauptet, dass von Dezember 2009 bis einschließlich März 2010 nur 7.531 Astra Fließheck zugelassen wurden. Opel hält nun dagegen, dass tatsächlich 14.119 Astra Fließheck in Deutschland zugelassen wurden. Als Quelle gibt der Rüsselsheimer Autobauer offizielles Datenmaterial des Marktforschungsinstituts Dataforce an, welches mit dem Kraftfahrt-Bundesamt kooperiere.
Übrigens: Von 1985 bis 1987 hat Professor Dr. Ferdinand Dudenhöffer als Analyst Business Plan gearbeitet – bei der Adam Opel AG.
Opel legt nach und spricht von europaweit 140.000 Bestellungen des neuen Astra Fünftürer und von einer Verbesserung bei den Zulassungen in seinem Segment von Platz vier auf Platz zwei.
Verständlich ist die Reaktion von Opel, geht es doch um das Opel-Image. Unklar ist: Was hat jemand davon, der vor der Anschaffung eines Neufahrzeuges steht? Ihn muss man überzeugen, und zwar gleich dreifach: Mit der Qualität des Fahrzeugs, mit einem angemessenen (sprich: vernünftig kalkulierten) Preis. Und mit einem positiven Image!
Text: Hans-Georg Marmit
Fotos: Opel, UDE