Nach Alhambra, Leon und Ibiza sind ab sofort im Seat-Programm auch der Kompaktvan Altea und seine um fast 19 Zentimeter gestreckte XL-Version als Sparvariante Ecomotive verfügbar. Statt des 1.9-Liter Pumpe-Düse-Dieselaggregats kommt nun das modernere 1.6-Liter Common-Rail-Triebwerk mit ebenfalls 77 kW/105 PS zum Einsatz. Im März 2010 folgt der Leon Ecomotive mit diesem Motor. Die Preise für die sparsamen Altea Modelle beginnen ab 21.090 beziehungsweise ab 21.790 Euro, der genügsame Leon kostet ab 20.790 Euro und damit 400 Euro mehr als bisher.
Sorgten bei den ersten Ecomotive-Modellen hauptsächlich eine verbesserte Aerodynamik und eine geänderte Getriebeübersetzung für einen geringeren Durst, verfügt die neue Generation der Sparmeister ähnlich wie bei dem vor kurzen vorgestellten neuen VW-Bluemotion-Modellen Golf und Passat zusätzlich über eine Start-Stopp-Funktion, eine Schaltpunktanzeige und Bremsenergie-Rückgewinnung. Herzstück der Sparmaßnahmen ist jedoch der Verzicht auf die ältlichen Pumpe-Düse-Aggregate. So findet die wichtigste Änderung gegenüber den bisherigen spanischen Spritknausern unter der Motorhaube statt. Neben einer erhöhten Laufruhe und geringerem Verbrauch sind die neuen Common-Rail-Motoren vor allen Dingen mit der Abgasnorm Euro 5 konform.
Beim Kompaktvan Altea sorgt die neue Motorentechnik im Zusammenspiel mit einer geänderten Getriebeübersetzung für den größten Spareffekt. 13 Gramm weniger CO2-Ausstoß ist das Resultat, die Start-Stopp-Automatik reduziert die Emissionen um noch einmal sieben Gramm. So emittiert der Altea Ecomotive im Vergleich zum bisherigen 1.9-Liter-TDI nur noch 119 g/km oder anders ausgedrückt: Der Neue verbraucht mit durchschnittlich 4,5 Litern einen halben Liter weniger als das alte Triebwerk.
Wie aufwendig die Anstrengungen zur Emissionssenkung sind, zeigt sich am Beispiel des neuen Leon Ecomotive. Auch hier ist es den Ingenieuren gelungen, den CO2-Ausstoß um 20 Gramm auf nun 99 g/km zu senken. Das Gros – 17 Gramm – geht ebenfalls auf das Konto von Motor/Getriebe und Start-Stopp-Automatik. Die restlichen drei Gramm werden durch ein umfangreiches Aerodynamikpaket und Leichtlaufreifen erzielt. Außerdem gibt es eine Gewichtsbegrenzung auf 1.320 Kilogramm, so dass hier einige Sonderausstattungen wie beispielsweise 17-Zoll-Leichtmetallräder nicht möglich sind. Wer auf solche gewichtssteigernde Extras nicht verzichten will und mit weniger Spritspareffizienz zufrieden ist, kann auch die abgespeckte Spar-Version ordern. Als Ecomotive Technology-Variante begnügt sich der Golf-Bruder mit 4,2 Litern (109 g/km).
So viel zur Theorie: Und wie spart es sich mit den neuen Seat-Modellen im Alltagsbetrieb? Ohne als schleichendes Hindernis unterwegs zu sein, mit zügigen Beschleunigungsphasen und mit angeschalteter Klimaanlage benötigte der Altea Ecomotive bei ersten Testfahrten durchschnittlich 5,8 Liter, der Spar Leon 4,5 Liter. So richtig überzeugend sind diese Ergebnisse angesichts der vorgegebenen Richtwerte nicht. Und man merkt: So sehr sich die Ingenieure anstrengen mögen, weitere Reduzierungen heraus zu kitzeln, das effektivste Sparpotential hat der Fahrer selbst in der Hand – respektive im Gasfuß. So lohnt sich der Kauf dieser Spritsparmodelle in erster Linie durch die Vergünstigungen bei der Kfz-Steuer.
Text: Elfriede Munsch