Der VW Transporter ist schon fast eine Institution. Egal ob als Großraumlimousine(Multivan), Busversion (Caravelle), Reisemobil (California) oder als praktischer Lademeister (Transporter) für Handwerker: Insgesamt kann die Kundschaft zwischen 460 Grundvarianten Kastenwagen, Pritsche, Doppelkabine, Kombi, Van, Bus, langer oder kurzer Radstand, fünf Motoren, Handschalter oder ganz neu mit DSG, Front oder Allradantrieb wählen. Im VW Sortiment ist also (fast) für jedermann das passende Gefährt dabei und das seit 59 Jahren. Der legendäre Bulli (T1 von 1950 bis 1967) hat längst Kultstatus erreicht. Aber auch die nachfolgenden Generationen machten VW Freude, bis heute verkaufte sich der Transporter mehr als acht Millionen Mal. Allein vom aktuellen Modell T5, das seit 2003 über die Straßen rollt, sind bereits über eine Million Fahrzeuge ausgeliefert worden.
Jetzt wurde der Nützling umfangreich überarbeitet. Ziel dabei war es vor allen Dingen die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen und damit die Unterhaltskosten für die Kunden zu senken. So wurden zum Beispiel die Inspektionsintervalle erhöht und die Zeitspanne für den Motor-Zahnriemenwechsel von 125.000 auf 210.000 Kilometer erweitert. Ein noch größeres Sparpotential versprechen jedoch die neuen Motoren. Der VW Transporter und seine Derivate haben ab dem 16. Oktober nur noch Vierzylinder unter der Motorhaube und die Diesel arbeiten nun nach dem Common-Rail-Prinzip. Alle Motoren erfüllen die Euro5-Abgasorm. Die Aufgabe der bisherigen Pumpe-Düse-Technik beschert den Fahrern nicht nur eine geräuschärmere Fortbewegung, sondern auch mehr Drehmoment und niedrigere Verbräuche. Vier 2,0-Liter-Selbstzünder aus dem VW-Motoren Regal und ein Benziner mit 85 kW/115 PS stehen zur Auswahl und wurden den spezifischen Nutzfahrzeuganforderungen angepasst. Die Diesel leisten 62 kW/84 PS, 75 kW/102 PS, 103 kW/140 PS und 132 kW/180 PS. Bei den ersten drei Motoren sorgt jeweils ein Turbolader mit variabler Turbinen-Geometrie für Schub. Beim 180 PS Aggregat kommen dagegen nicht nur eine zweistufige geregelte Aufladung und ein Drehmoment von 400 Nm zum Einsatz, sondern der Biturbo feiert imT5 Premiere – noch bevor er in der VW Pkw-Sparte verbaut werden wird.
Die zwei Basis-Diesel sind an ein Fünfgang-Getriebe gekoppelt, die anderen verfügen über einen Sechsgang-Schalter oder optional über das DSG-Getriebe. Bei den gewerblichen Kunden dürfte der 75 kW/102 PS Motor wieder das Gros der Bestellungen auf sich vereinen. Der Verbrauch ist im Vergleich zum Vorgängertriebwerk beim Kastenwagen um 0,7 Liter auf 7,2 Liter gesunken (190 g/km). Je nach Modell verspricht VW eine Kraftstoffersparnis von bis zu 20 Prozent. Beliebtestes Aggregat der meist privat genutzten Multivan-Varianten ist der 103 kW/140 PS TDI. Der begnügt sich nun mit 7,5 Litern für die Wegstrecke von 100 Kilometer (198 g/km). Der neue 180 PS TDI verbraucht nur 0,3 Liter mehr. Ende des Jahres folgen noch die Allradversionen 4Motion mit elektronisch gesteuerter Haldex-Kupplung für alle T5-Varianten (außer für den California). Als Besonderheit kann der Biturbo sowohl mit DSG und Allrad kombiniert werden und prädestiniert den T5 damit zu einem Zugfahrzeug. Bis zu 2,5 Tonnen kann er an den Haken nehmen.
Natürlich wurde auch an der Außenwirkung der Transporter gearbeitet. Die Front mit den neu gestalteten Scheinwerfern zeigt nun mehr Ähnlichkeiten mit den VW Pkw-Modellen. Die Außenspiegel sind aerodynamisch verbessert. In ihnen wurden die Antennen sowie der (optionale) Spurhalteassistent integriert. Innen gibt es neue Instrumente und Sitze. ESP ist bei allen Versionen serienmäßig. Bei der Preisgestaltung haben sich die Verantwortlichen zurückgehalten und die Preise trotz verbesserter Serienausstattung nicht erhöht. Wohl auch dadurch bedingt, dass die Nutzfahrzeugbranche unter der Wirtschaftskrise stark leidet. Der günstigste Transporter mit kurzem Radstand startet ab 22.100 Euro (o. MwSt.). Der Multivan Startline kostet ab 29.950 Euro (inkl. MwSt.)und ist damit um 50 Euro günstiger geworden. Zum reduzierten Preis gibt es eine wohnliche Innenraum-Vollverkleidung, eine erhöhte Sicherheitsausstattung und die neuen Sitze.
Text: Elfriede Munsch