Opel: Beteiligung der Händler

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150 Euro pro verkauften Neuwagen werden die deutschen Opel-Händler in den kommenden drei Jahren in einen Rettungsfond einzahlen. Dies wurde am Donnerstag in Darmstadt bei der Versammlung des Verbandes Deutscher Opel-Händler ohne Gegenstimme verabschiedet.

Insgesamt sollen so, durch die Beteiligung aller europäischen Händler der Marke mit dem Blitz zwischen 400 und 500 Millionen Euro zusammengetragen werden. Aufgrund der Tatsache, dass der Betrag schnell gebraucht wird, finden derzeit Gespräche statt, um einen Weg zu finden, die Summe vorab auszuschütten, berichteten Brancheninformationsdienste nach der Sitzung. Der avisierte Betrag soll dazu verwendet werden, die Rüsselsheimer aus der Krise zu holen und 35.000 Arbeitsplätze allein bei den deutschen Händlern zu sichern. Dies aber nicht ohne Gegenleistung. Bedingung ist, dass Opel eine eigenständige Aktiengesellschaft mit rechtlichem Sitz in Rüsselsheim wird. Zwischen 10 und 20 Prozent wollen die Händler daran halten. Und in Zusammenarbeit mit den Opel-Mitarbeitern wird eine Beteiligung von rund 25 Prozent avisiert. Damit hätten beide gemeinsam eine sogenannte Sperrminorität, d. h. gegen sie würde künftig wenig laufen. Damit könnte man mehr Einfluss auf die Geschäftspolitik nehmen. Ferner soll der bisherige Mutterkonzern GM nur noch eine Minderheitsbeteiligung halten. Mit im Boot ist auch Vater Staat – er soll Verantwortung übernehmen und auch einen entsprechenden Beitrag leisten. Die Darmstädter Entscheidung gilt als richtungweisend für ganz Europa. Hintergrund: In den nächsten Wochen werden auch die anderen 26 nationalen Opel Händlerverbände über eine Beteiligung abstimmen. Den deutschen Partnern der Rüsselsheimer Autobauer kam dabei eine Lokomotive-Funktion zu – Branchen-Insider gehen davon aus, dass jetzt alle anderen Länder entsprechend nachziehen. Insgesamt sind bei den Opel Händlern in good old europe rund 120.000 Mitarbeiter angestellt. In Deutschland sind von der Entscheidung, die von Opel Chef Hans Demant begrüßt worden war – das ist ein wesentliches Signal an die Politik, dass wir bereit sind, für das Unternehmen zu kämpfen – rund 100.000 Beschäftigte betroffen: bei Opel selbst, bei den Zulieferern und beim Handel.

Text & Fotos: Bernhard Schoke

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